Ausstellung "Außer Haus" in der Kunsthalle Tübingen von Marc Hellmann in: RTF.1: Wie zwei riesige Augen, die einen anschauen oder sind es doch Tunnel in eine andere Dimension? Die neue Fassade am markanten Wohnhochhaus vis-à-vis der Tübinger Kunsthalle sticht nicht nur wegen ihrer Größe hervor, sondern auch mit optischen Täuschungen, die irritieren, gleichzeitig faszinieren und zum Nachdenken anregen. Es handelt sich um das Werk der Berliner Künstlerin Annett Zinsmeister. Sie setzt sich viel mit dem Thema Raum und Architektur auseinander und das macht die Künstlerin in den Augen der Kuratorin Nicole Fritz so einzigartig. Das Werk trägt den Namen „INSIDE_OUT” und soll das Innere nach Außen transportieren beziehungsweise sichtbar machen. Dabei arbeitet die Künstlerin, wie sie selber sagt, gerne mit Architekturen, an denen sich die Geister scheiden. Über ein Jahr hat die Künstlerin an diesem Kunstprojekt gearbeitet und das hat sie vor die eine oder andere Herausforderung gestellt. So hat jedes Fassadenmodul eine Größe von 20*6,5 Metern und da ist es wichtig, dass die gewünschte Wirkung bei der Planung in einem kleineren Maßstab auch schlussendlich zur Geltung kommt, so die Künstlerin. Es ähnelt auf dem ersten Blick Werken in der Op-Art, die durch Aneinanderreihung von geometrischen Formen optische Täuschungen und Effekte entstehen lassen. Doch die Künstlerin und Architektin hat ... ihre ganz eigene Art Kunstwerke zu kreieren: "erst einmal eine dokumentarische - die Architektur dokumentiere ich fotografisch. Ich setze mich sehr intensiv mit der Geschichte des Hauses auseinander, mit der Architektur, dem Raum. Es ist keine grafische Arbeit, die mit Effekten arbeitet wie in der Op Art, aber was mich natürlich sehr interessiert ist - was auch in der Op-Art eine Rolle spielt - die Wahrnehmung, visuelle Wahrnehmung. Wie kann ich Dreidimensionalität auf einer zweidimensionalen Ebene wiedergeben und was macht das mit uns." Bei den Tübinger Fassadenarbeiten hat Zinsmeister mit Umkehrungen gearbeitet, das bedeutet, die eine Fassade ist das Negativbild der anderen beiden Module. Für ein Jahr ist das Kunstwerk nun für jedermann sichtbar. >> Beitrag

 

Kunsthalle Tübingen verwandelt Hochhaus. Kunst-Projekt "Inside_Out" von Annett Zinsmeister von Tobias Ignée in: SWR Aktuell: „Auf einer Gesamtfläche von jeweils zwanzig auf knapp sieben Meter verjüngen sich riesige Achtecke in unterschiedlichen Grautönen. So entsteht der Eindruck, der Betrachter schaue nach unten in ein schwarzes Loch, oder nach oben in den Himmel. Due Idee hinter der irritierenden optischen Täuschung: den Blick von ausßen nach innen und von innen nach außen zu lenken. Die Vorlage für das dreidimensionale Raumerlebnis von Annett Zinsmeister ist ein Foto vom Lichthof im innern des Gebäudes. Mit einem komplizierten digitalen Verfahren hat Zinsmeister das Foto des Lichthofs so sehr verfremdet, dass kaum auszumachen ist, ob das Bild nun Fotografie, Malerei oder Grafik ist. Hybrid nennt sie ihre Technik. Das Ergebnis schickte sie an eine Spezialfirma, die es auf rund 50 Kilogramm schwere, winddurchlässige Gewebebahnen übertragen hat. " >> Beitrag

 

Annett Zinsmeister jetzt im Schloss. MoMa kaufte zwei Werke für die Sammlung von Ute Bekeschus in: Die Hellersdorfer Juni.2021: "In der aktuellen Schau „Zeitumstellung” im Schloss Biesdorf ist Annett Zinsmeister als einzige Künstlerin mit einer Arbeit vertreten, welche direkt für das Event geschaffen wurde und auch einen lokalen Bezug hat, nämlich auf die Großsiedlungen des Bezirks. Achteckig und im Zentrum der Ausstellung, so durchdringt im Schloss eine 6,5 Meter hohe Textil-Installation die Rotunde von der Lichtkuppel über die Galerie bis zum Erdgeschoss. Die aufgedruckte Hochhaus-Ansicht zeigt unzählige Stockwerke, einheitlich gegliedert durch Fugen, Platten und Fenster [...] Doch den Kern für ihren Erfolg und den guten Namen von Annett Zinsmeister bilden ihre in verschiedene Richtungen fließende Kreativität, eine besondere Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit, eine vielseitige Neugier und ein natürlicher Charme im Umgang mit Menschen. Kein Wunder, dass die Künstlerin bereits in vielen Fachgremien tätig war, dass sie schon eine große Zahl von Vorträgen gehalten hat und dass sie als Wissenschaftlerin auch im Lehrbereich tätig ist. [...] Halbe Sachen liegen ihr nicht, das verrät allein der Blick auf die beeindruckende Künstlerin-Vita. Arbeiten von ihr wurden in doppelt so vielen Ausstellungen gezeigt wie sie selbst an Jahren zählt. 2015 klopfte sogar das renommierten New Yorker Kunstmuseum MoMa bei ihr an, um eine Arbeit zum Thema Plattenbau und – überhaupt Zinsmeisters Generalmotiv – zum Thema Raum ausstellen zu können. Nach ihrem Entwurf baute man im fernen Amerika eine große Räumlichkeit. Auch kaufte das Museum zwei Zinsmeister für die eigene Sammlung."

Riesige Löcher in der Hausfassade. Annett Zinsmeister hat mit einer Fotoinstallation das Innenleben eines Tübinger Hochhauses nach außen gestülpt von Adrienne Göhler in: Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten: „Über sieben Stockwerke ziehen sich nun gigantische Fotografien, die das zeigen, was normaler Weise nur die Bewohner zu sehen bekommen: das Treppenhaus. Es steckt in der Mitte des Gebäudes und führt um Atrium herum. So wie es Annett Zinsmeister von unten nach oben fotografiert hat, wirkt das Ergebnis, als würde in der Fassade des Wohnhauses ein großes Loch klaffen. ... Die Künstlerin hat in ihren Fotografien schon manchen Plattenbau visuell zerlegt und aus den Außenansichten raffinierte dreidimensionale Räume gebaut. Die eigenwilligen Raumkonstruktionen muten oft futuristisch an, der Blick verirrt sich darin wie in einem Labyrinth. Manche ihrer Räume sind sogar begehbar. Mit ihren Computerstrukturen hat es Annett Zinsmeister in die Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art geschafft, ... Aus Hell wird Dunkel, aus dem Außen- ein Innenraum...Die kühlen, abstrakt wirkenden, nahezu schwarz-weißen Transformationen des Treppenhauses werfen allerhand Fragen auf: wie der Mensch lebt, baut oder Architektur erlebt." >> Artikel

 

Raum. Fragment. Formation von Nicole Carina Fritz in: Kunst + Kultur / Gatzani Verlag Blogl: „Plattenbauten, Brutalismus-Architektur oder düstere Industrieanlagen gelten landläufig ja nicht gerade als attraktive Wohlfühlorte. Dennoch schafft es Annett Zinsmeister, auch diesen architektonischen Spielarten eine einzigartige Ästhetik zu entlocken, indem sie mit ganz besonderem Blick Gebäude-Details wie surreale Mosaike inszeniert oder fantastische Versatzstücke daraus konstruiert.  Die Galerie von Braunbehrens zeigt ab kommenden Freitag ausgewählte Arbeiten der Künstlerin, die mit ihren Werken auch im MoMA vertreten ist.
Annett Zinsmeister macht mit ihrer Kunst das Serielle individuell, fast wesenhaft. Vor allem im Großformat entfalten zahlreiche Fotografien der in Stuttgart geborenen Künstlerin und Professorin eine Art Sogwirkung, die den Betrachter regelrecht ins Bildmuster hinein ziehen möchte. Andere Motive lassen den Blick ständig über das gesamte Format schweifen - irgendwie muss sie doch zu erkennen sein, die Struktur, die alles zusammen hält und aufs große Ganze schließen lässt.  "Raum. Fragment. Formation" wirkt wie eine Ausstellung "zwischen Vergrößerung und Weitwinkel" - genau so präsentieren sich die isolierten Raum-Fragmente, Stahlbau-Vexierspiele, Fenster- und Fassaden-Muster. Wuchtig. Spannend. Verwirrend.“ >> Artikel

 

Diktatur des Rasters.  Die Architekturlandschaften von Annett Zinsmeister ziehen sofort in den Bann von Georg Leisten in Stuttgarter Zeitung, 16.11.2018: "Die Gebäude stehen in Berlin oder in Paris, aber eigentlich könnten sie überall stehen. Nüchtern-funktionalistische Fassaden sind es, die Annett Zinsmeister in ihren fotografischen Montagen zu fremdartigen Raumfiktionen zusammensetzt. Aus der seriellen Ordnung der Fensterachsen und der Geschossreihen formt sich das architektonische Gesicht einer sozialen Dystopie , in der die Diktatur des Rasters Himmel und Horizont verdrängt hat. Annett Zinsmeiter,1967 geboren und früher Akademieprofessorin an der Stuttgarter Kunstakademie, hat es mit ihren modernistischen Geisterstädten sogar schon in die Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art geschafft. Auch in der Stuttgarter Galerie Braunbehrens , wo aktuelle Arbeiten der Künstlerin zu sehen sind, schlagen die Architekturlandschaften den Besucher sofort in den Bann. Denn es ist die Schönheit des Schrecklichen, die sich da auftut. Kalt leuchtende Großbilddias oder Fototapeten entwerfen Räume ohne Ende: Plattenbauten fluchten in die Tiefe und versigeln sogar den Himmel. (...) Selbst die Türen, die sich hier und da öffnen, verheißen keinen Ausweg. Sie verstärken nur das labyrinthische Gefühl, dass all die futuristischen Zwecktempel durch Geheimgänge verbunden sein könnten.“  >> Artikel

 

Vernissage "Raum. Fragment. Formation" von Annett Zinsmeister Idzumi Neumärker 27. Oktober um 15:40 Stuttgart. „Was ich erwartet habe: Klare Konzepte, Linien, Strukturen, präzise Geometrien. Neue Perspektiven (natürlich). Spannungsfelder zwischen Enge und Weite, Rhythmen, Grenzen und Freiheit. Eleganz und Perfektion, die so mühelos wirken, dass extrem harte Arbeit dahinter stecken muss. (...) Was ich nicht erwartet habe: Licht und Leichtigkeit schaffen eine Magie, die mich sofort in ihren Bann zieht. Jedes Werk lässt mich reisen in eine eigene Welt, die fremd ist und, wenn man die Städte kennt, zugleich ihren vertrauten Charakter spiegelt. Hinter den präzisen Konturen und kühlen Oberflächen entfaltet sich Emotion, Wärme, Lebendigkeit. Das ist faszinierend... Und es ist Lebensfreude ohne Aufdringlichkeit, vielleicht die eigene Projektion, aber vielleicht auch nicht, diesen Dialog mag jeder für sich mit seinem Lieblingswerk führen. Und immer wieder dieses besondere Licht, auch bei den Werken, die nicht verkabelt sind. Die Installationen verstärken den Effekt, die Ausstellung ist von Meisterhand gestaltet. Fazit: Hingehen. Einfangen lassen. Wenn möglich: Investieren.“ >> Artikel

 

Drei Vernissagen mit !!! in: stuttgart-art-blog, 28.10.2019:"Die zum Teil sehr großflächigen Werke der Annett Zinsmeister ... die in sehr vielen Details architektonische Gebäude, Formen, Linien, Konstruktionsträger usw zeigen, sind frappierend direkt, gerade und strahlen auf ihre Weise. Nicht nur wandtapetengroß, auch quadratisch hinterleuchtet, wirkt die Welt der Winkel abstrakt und doch real auf uns. Auf unsere Frage warum diese rechtwinkligen zumeist industriellen Formen, erzählte uns die charmante Stuttgarterin, wie sie ausgerechnet zu diesen Formen einen Bezug fand; sie sah und erlebte in den 90ern, also unmittelbar nach dem Mauerfall, die Plattenbauten im Osten Berlins. Als Architektin und Künstlerin analysierte, fühlte und dedizierte sie diese Formen bis ins Wesentliche. Kein Wunder das diese Werke entstanden; wir sind nicht unbedingt die größten Fans der industriellen "Kunst" bzw. Werke zu diesem Thema. Oftmals zu kalt, zu eintönig, zu langweilig. Nicht so bei Zinsmeister. Die Werke tragen Leben in sich...
Lassen Sie sich das nicht entgehen und besuchen Sie die Ausstellungen." >> Artikel

 

“Confronting the Future” in TAGESSPIEGEL 26.05.2018 "Annett Zinsmeister brachte eine künslterische Perspektive ein. In ihren Arbeiten beschäftigte sie sich mit Plattenbausiedlungen und der Vielfalt, die das Baukastenprinzip bieten könne. Sie sei überzeugt davon, dass serielles,industrielles Bauen ein grosses gestalterisches - und bisher oft nicht umgesetztes - Potential in sich trage... Vorraussetzung dafür sei Offenheit gegenüber dieser Art des Bauens." >> Artikel

 

“Espacios Concretos” en la Galería Impakto in:TV robles Peru 17.10.2017: "Am kommenden Mittwoch, 11. Oktober, wird die Ausstellung "Concrete Spaces" in der Galerie Impakto eingeweiht... Vier Künstler, die sich in der dünnen Grenze zwischen Kunst und Struktur bewegen. Annett Zinsmeister schafft fiktive Architekturlandschaften. Bisweilen mit einer Monumentalität, die an Gebäude des Brutalismus erinnert und zum anderen an die für düstere Industriewerkstätten typische Opazität. Aus dieser Gegenüberstellung fotografisch begründeter Bilder schildert die Künstlerin utopische, surreale Mosaikwerke. Ihre Arbeit ist in der öffentlichen Sammlung des MoMA Museum of Modern Art (New York, USA)." >> Artikel (spanisch)

 

Arte y estructura in cosas.pe, 24.10.2017: "Diese Ausstellung bringt wiederkehrende Obsessionen in der zeitgenössischen Kunst zusammen: Die deutsche Künstlerin Annett Zinsmeister - in der MoMA-Sammlung vertreten - präsentiert eine Reihe von surrealen Mosaiken, die aus der Gegenüberstellung von Räumen entstehen, während der britische Sun Bailey Barker einige seiner symbolträchtigen geometrischen Skulpturen und der aus Puerto Rico stammende Gamaliel Rodríguez eine beunruhigende Serie großformatiger Acrylbilder. Der lokale Repräsentant Augusto Ballardo setzt auf eine abstrakte Serie von Bauten aus prähispanischen Einflüssen. "Concrete Spaces" wird bis zum 24. November in der Galerie Impakto gezeigt." >> Artikel (spanisch)

 

“Espacios Concretos” en la Galería Impakto von Andrés Chávez Alcorta >> Bildstrecke

 

Kunstszene feiert Bonner Saisonstart 2017 , in Generalanzeiger Bonn 18.09.2017: "Wie in den vergangenen Jahren auch sorgte der Saisonstart 2017 für interessante Einblicke, bot reichlich Gesprächsstoff – und einen Eindruck vom differenzierten Angebot der Bonner Kunstszene, die Politisches ebenso im Programm hat wie preisgekrönte Filme (Videonale im Kunstmuseum), die ästhetischen Analysen zum Plattenbau von Annett Zinsmeister (Gesellschaft für Kunst und Gestaltung), die kontemplative, sehr faszinierende Kunst eines Dirk Salz (Kunstraum 21) oder die format- und raumsprengende Wucht, die Max Frisinger und Felix Oehmann in den wunderbaren Räumen der Galerie Gisela Clement entfesseln." >> Artikel

 

"Plattenbau" als Werkserie von Annett Zinsmeister von Gudrun von Schoenebeck in Generalanzeiger Bonn 10.08.2017: "BONN. Annett Zinsmeisters Recherchen zur DDR-Architektur flossen in eine Ausstellung der Bonner Gesellschaft für Kunst und Gestaltung: In den fotografisch konstruierten Räumen von Annett Zinsmeister wandert der Blick an ornamentalen Strukturen entlang, registriert Einzelheiten und sucht nach sinnstiftenden Zusammenhängen. Hier hat, das ahnt man schnell, eine Dekonstruktion stattgefunden, bei der Architekturdetails aus der gebauten Welt neu kombiniert und in eine spezielle Bildwelt überführt wurden. Hinter einer ästhetisierten, formal strengen und zunächst kühl anmutenden Fassade beschäftigt sich die Künstlerin mit Fragen der Identität von Räumen und Orten. ... Die Einzelausstellung, in der die Gesellschaft für Kunst und Gestaltung (gkg) derzeit einige Werkserien von Zinsmeister vorstellt, ist wie eine Reise zwischen Vergrößerungsglas und Weitwinkel. „Plattenbau“ ist so eine spannende Serie, hinter der eine Art soziologisch motivierte Neugier steckt." >> Artikel

 

Ausstellung in Muenchen: Urban Shelter? von Annett Zinsmeister von Claudia Rinne  in Architektur aktuell 26.2.2017 S.14 -15: „Die deutsche Kuenstlerin Annett Zinsmeister stellt in einer Einzelausstellung in der Muenchner Galerie BNKR (einem ehemaligen Hochbunker) mittels Installationen, Projektionen und Interventionen die aktuelle Frage, auf welche Art und Weise sich Schutz heute gestaltet.
Annett Zinsmeister fand in den Räumen der Galerie einen „idealen Ort, um Fragen nach Schutz, Schutzräumen und ihrer Vergänglichkeit zu beleuchten.“ Innerhalb von vier Monaten konzipierte sie die Ausstellung „Urban Shelter?“ mit an die Räume adaptierten und mit neu entwickelten Arbeiten. Seit Jahren verwendet Zinsmeister optische Grundmodule, die sie aus ihren dokumentarischen Fotografien von Plattenbaufassaden destilliert, fuer Installationen. Die seriell aufbereitete, collagierte und durch Manipulation an Größenverhältnissen abstrahierte Außenseite der Häuser wird durch Oberflächengestaltung in einen Innenraum eingestuelpt und baut ihn gleichsam neu. Das Resultat ist ein verwirrendes Raumerlebnis, zumal der Plafond, manchmal auch der Fußboden, und die Wände gleich behandelt werden. [...] Folgt man der Empfehlung der Künstlerin, steigt man als erstes in die Kellerräume herab. Direkt nach dem Bosnienkrieg, 1996, ist sie an die ehemalige Front gefahren und hat zerstörte Wohnhäuser fotografiert. Einige dieser Aufnahmen hat sie technisch verfremdet und zu der raumhohen Projektion „Lost Homes“ gefuegt, in der die Objekte ueberblendet werden und wie von Suchscheinwerfern angestrahlt wirken. Im wechselnden Licht dieser Projektion leuchtet eine matt beschichtete Nische auf, die tiefer in den Bunker zu fuehren scheint. Eine zwei Meter breite Sandfläche am Boden ist eine 1:1-Projektion der Wandstärke des Bunkers, und zugleich Projektionsfläche fuer Pläne von realen und idealen Städten. Die Pläne stehen in keinem klaren Maßstabsverhältnis, werden zu Mustern, die zeigen, wie sich die Stadt von ihren Anfängen als umfriedeter Schutzraum entfernt und ausbreitet. Im Erdgeschoß nehmen Großbilddias in Leuchtkästen, deren perspektivische Illusion in eine vierte Dimension zu weisen scheint, das Spiel mit den Räumen auf. Die Erdgeschoßzone erhält Tageslicht nur durch zwei Bereiche, in denen die Räume ins erste Obergeschoß erweitert wurden. Die Geometrie der hochliegenden Fensteröffnungen wirkt, als hätte Annett Zinsmeister sie eigens geplant.“

 

Flucht in die innere Sicherheit von Evelyn Vogel in SZ.Süddeutsche Zeitung 7./8.1.2017: " Annett Zinsmeister [ist] eine Künstlerin, die sich schon seit Jahren mit Schutzräumen beschäftigt. Dabei stellt die Berliner Künstlerin die Schutzmöglichkeit von Menschen vom Mittelalter bis heute in Frage, bezieht unterschiedliche Gefahrenlagen und veränderte technologische Möglichkeiten in ihre Überlegungen ein. Wobei sie auch darauf hinweist, dass die Gesellschaft zwar viel über hoch technisierte und digitalisierte Auseinandersetzungen debattiert, die meisten Kriege aber nach wie vor mit konventionellen Waffen geführt werden. ... Ihr gelingt eine durchaus vielfältige Umsetzung der Themen mit diversen Medien wie Fotografie, Film, Collage und Installation. Eine Projektion widmet sich mittelalterlichen Festungsanlagen und der Genealogie von Städten als Schutzräumen, die in einer Dauerschleife auf Sand von Entwürfen von Idealstädten und utopischen Stadtvisionen überlagert werden. Leuchtkästen im Erdgeschoss sind aus dem Containerprojekt "Urban Hacking" entstanden und zielen vor allem auf visuelle Wahrnehmung von Raum und emotionale Verwirrung. Da steht man dann vor einem flachen Bild, dessen Raumsimulation so täuschend ist, dass man meint, hineingehen zu können. Zinsmeister weiß: Täuschung hat viel mit Toleranz zu tun. Oft sehen wir das, was wir sehen wollen.

Wie treffend das ist, spürt man am deutlichsten in der großen Rauminstallation, durch die man die Ausstellung betritt: Fotografien von Plattenbauten, die wie ein Ei dem anderen zu gleichen scheinen. Zwar macht sich hinter jedem Fenster die Individualität der Bewohner bemerkbar, doch durch die Fotomontage schafft Zinsmeister einen verwirrenden Ort, der in seiner Gleichförmigkeit die Wirklichkeit noch zu übertreffen vermag. Wie viel Schutz strahlt diese Urbanität aus? Plattenbauten als private Schutzräume gehören zu den frühen Themen der Künstlerin, die mittlerweile bei wichtigen Biennalen und in großen Museumssammlungen vertreten ist. Den Schutzräumen widmet sie sich schon seit gut 20 Jahren. Angesichts der zunehmenden Diskussion über Schutz im öffentlichen, städtischen Raum wird sie dieses Thema garantiert noch lange beschäftigen." >> Artikel

 

Wissen bis zur Decke von Georg Leisten: "Mittelalter oder Medienmoderne? Als ehemaliger Getreidespeicher war das Kornhaus in Kirchheim unter Teck immer schon auf die Aufgaben des Hortens und Verwahrens hin angelegt. Heute ist das Gebäude ein Museum und sammelt ganz andere Dinge. Genau bei diesem Funktionswechsel knüpft Annett Zinsmeister an. Von der Vorratshaltung des Agrarzeitalters schlägt die Künstlerin und Professorin einen Bogen zu den Kornkammern des 21. Jahrhunderts: den Archiven und Datenbanken.

Zinsmeisters Projektionen verwandeln die von außen einsehbaren Vitrinen in eine gleitende Bildfolge, in der sich Bibliotheken und Grossrechneranlagen mit vorindustrieller Holzarchitektur abwechseln. Auch den von der Künstlerin gestalteten Eingangsraum pflastern graue Aktenordner - vom Boden bis zur Decke. Gedächtnistempel aus Datenmaterial, die aber (im Gegensatz etwa zu den Bibliotheken einer bekannten Fotoserie von Candida Höfer) abstrakt bleiben. Zinsmeisters Reihen aus Kästen und Schubern betonen das Raster als Gesetz moderner Raumstruktur.

Dieser Funktionalismus aber steigert sich zu neuer Erhabenheit. Staunend verliert sich der Betrachter in den virtuellen Wandelorten, deren Rechner oder Regalmeter scheinbar meilenweit in die Tiefe fluchten. So illustriert die geschichts - wie gegenwartsbewusste Installation im Kornhaus, was schon der philosophische Pate des Archivgedankens, Michel Foucault feststellte: "Die zu wissenden Dinge sind unendlich." >>Artikel

 

Spiele mit Spiegeln und Licht Thomas Volkmann in: SZBZ 5.11.2016: "Das Museum Ritter präsentiert mit „Raumwunder“ sieben Gegenwartskünstler. Die Frage nach dem Raum zielte in der Kunst der Neuzeit vor allem auf die perspektivische Darstellung von Räumlichem ab. Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts haben neue Kunstformen wie Installationen, Konzept- und Lichtkunst neue Horizonte eröffnet und über das gestalterische und konstruktive Moment hinaus um gesellschaftliche, virtuelle und interaktive Aspekte erweitert. Im Museum Ritter geht dies nun so weit, dass Besucher förmlich hineingehen können in Kunstwerke.

Dazu heißt es im Fall des Rasterraums der in Leinfelden-Echterdingen aufgewachsenen und heute in Berlin lebenden Annett Zinsmeister, Jahrgang 1967, zunächst einmal Filzpantoffeln angezogen. Zinsmeister bespielt einen Raum im Obergeschoss des Museums, dem sie vorhandene architektonische Merkmale gewissermaßen „hineingestülpt“ hat. Bei einer Besichtigung des Waldenbucher Museums im Sommer fiel ihr sofort die quadratisch gerasterte Lichtdecke auf. Das Muster übertrug sie in den dreidimensionalen Raum, der im schimmernden Latex-Weiß mit seinem empfindlichen glänzend weißen Laminat nun selbst zum Kunstwerk geworden ist." >> Artikel

 

Istanbul’s third Design Biennial explores the human imprint byMaria Cristina Didero in: domus 3.11.2016: "The walls, floor and ceiling of this gallery space have been covered by artist Annett Zinsmeister in wallpaper digitally printed with hundreds of tower block windows. By turning the exterior of a building inwards, Zinsmeister brings the viewers attention to the way that we personalise our domestic space, posing questions about communication and social interactions. >> article

 

Vom Fruchtkasten zur Rauminstallation Gunther Nethin in: Stuttgarter Zeitung 3.11.2016: "In der Städtischen Galerie im Kornhaus zeigt die international renommierte Künstlerin Annett Zinsmeister bis zum 27. November ihre ungewöhnlichen Arbeiten zum Thema „Speicher/Transformation“.

Räume haben es Künstlern immer schon angetan – und sei es nur als Präsentationsorte, in denen sich ihre Werke ins rechte Licht rücken lassen. Annett Zinsmeister aber hat Räume selbst zu Kunstobjekten erkoren, und dazuhin festgehalten und dokumentiert, welchen wechselnden Zwecken sie in den jeweiligen Gebäuden dienten. In Kirchheims mächtigem Fruchtkasten von 1553, in dem nebst dem Museum die Städtische Galerie untergebracht ist, liegt die einstige Zweckbindung auf der Hand. Und so stehen die Rauminstallationen der Künstlerin unter dem Signum „Speicher/Transformation“. Der kleinste Teil der Ausstellung ist begehbar. Dazu hat man im Eingangsbereich der Galerie einen geschlossenen Kubus mit den vergleichbaren Maßen eines Lastenaufzugs installiert, der mit seiner strengen Rundum-Parzellierung und -Nummerierung das Speichermoment aufgreift und den Blick in ein Magazin oder einen Bibliotheksfundus suggeriert. Weitere Bereiche sind rund um die Uhr von außen („outdoor“) zu betrachten, handelt es sich doch um Projektionsflächen hinter den Galerieschaufenstern. Hier meint man ganze Lagerschluchten, Gerüstaufbauten und Stützbalkenreihen in exakter struktureller Ausrichtung zu erkennen.

Annett Zinsmeister stammt aus Stuttgart, studiert hat sie Kunst und Architektur sowie Kultur- und Medienwissenschaften. Seit 2003 trägt sie den Professorentitel... Ihre künstlerischen Arbeiten finden sich im New Yorker Museum of Modern Art ebenso wie in herausragenden Sammlungen von Paris, Wien oder Istanbul. Kein Wunder also, dass Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker mit Blick auf die hochkarätigen Referenzen Zinsmeisters bei der Vernissage von einer „großen Ehre und Freude“ für die Stadt sprach. Für den Kunstbeirat begrüßte der Kurator und Architekt Florian van het Hekke die Gäste, und der Leiter des Kunstvereins Esslingen, Christian Gögger, stellte in seiner Einführungsrede das Schaffen Annett Zinsmeisters in einen kunsthistorischen Kontext". >> Artikel

 

Istanbul’s third Design Biennial explores the human imprint byAli Morris in: wallpaper 24.10.2016: "The walls, floor and ceiling of this gallery space have been covered by artist Annett Zinsmeister in wallpaper digitally printed with hundreds of tower block windows. By turning the exterior of a building inwards, Zinsmeister brings the viewers attention to the way that we personalise our domestic space, posing questions about communication and social interactions. Photography: Sahir Ugur Eren >> article

 

Die Kunst tritt in die Stadt hinaus von Elisabeth Kanski in: Teckbote 19.10.2016: "Annett Zinsmeister kreiert im und am Kirchheimer Kornhaus die Kunstinstallation „Speicher/Transformation“. Bei der Vernissage fanden sich zahlreiche Kunstinteressierte zusammen, um dieses Kunstwerk zu erleben. Die Eröffnung fand mit einem Sektempfang draußen vor dem Kornhaus statt, sodass immer wieder Passanten hinzustießen. So verwirklichte sich etwas, das sich Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker schon lange gewünscht hatte: Die Kunst tritt endlich in den Stadtraum hinaus. Es sei kein Zufall, dass die Künstlerin den Betrachter ihres Kunstwerks vor das Kornhaus stellt, wie der künstlerische Leiter des Kunstvereins Esslingen Christian Gögger in seiner Einführung betonte. Die Rauminstallation an der Schnittstelle von Kunst und Architektur ist in das Kornhaus eingebunden und macht auf diesen Raum und seine Geschichte aufmerksam. So bezieht sich der Titel in mehrfacher Hinsicht auf das Kornhaus, das bis 1851 als Getreidespeicher genutzt wurde und heute Museumsstücke „speichert“... Welche Güter die Speicher in den wechselnden Projektionen beinhalten könnten und was genau der begehbare Raum mit seinen scheinbar unendlich wiederkehrenden Pattern eigentlich ist, bleibt dabei offen. Christian Gögger beschrieb neben dem Kunstwerk auch den künstlerischen Werdegang von Annett Zinsmeister, der mit Fotografie begann und sich immer mehr zu großen Installationen und der Beschäftigung mit sich verändernden Räumen hin entwickelte.

Durch Ausstellungen in Nürtingen und Stuttgart ist die in Stuttgart geborene Künstlerin in der Region bekannt. Sie stellt ihre Werke jedoch auch in den großen öffentlichen Sammlungen der Welt aus, beispielsweise im Museum of Modern Arts in New York oder in der Kunstsammlung des Bundestags in Berlin. Die von ihr entworfenen Raumszenarien zwischen Fiktion und Realität lassen ihre Betrachter die Geschichten und sozio-kulturellen Hintergründe der dokumentierten Räume entdecken. >> Artikel

 

Zwischen Realität und Fiktion von pm in: Teckbote 07.10.2016: "Die Berliner Künstlerin Annett Zinsmeister arbeitet mit Raum. Sie erkundet und dokumentiert Räume der Veränderung, bringt deren Geschichten zum Vorschein und transformiert sie in subtile oder spektakuläre Raumszenarien, die uns zu einer Entdeckungsreise zwischen Realität und Fiktion einladen. Für die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Kornhaus hat Annett Zinsmeister u.a. eine begehbare Rauminstallation entwickelt. „Virtual Interiors“ heißt die Werkserie der Künstlerin, in der sie meist Ausstellungsorte verwandelt, indem sie architektonische Elemente wie Fassaden zerlegt und zu neuen Architekturen zusammenfügt. Die illusorischen, aber auch begehbaren Räume entziehen sich den Kategorien von Innen und Außen, von Oben und Unten und bieten den Besuchern eine experimentelle Raumerfahrung in einer buchstäblich „verkehrten Welt“. Annett Zinsmeisters Werke werden international in Ausstellungen wie in New York, Paris, Wien, Istanbul und Lima gezeigt. Bei der Vernissage in Kirchheim am 16. Oktober um 17 Uhr führt Christian Gögger in ihr Werk ein."

 

Urbane Schutzräume. Ausstellung von Annett Zinsmeister in Münchner Bunker in: baunetz 30.09.2016: " Bürgerkrieg, Terror oder Cyberwar – die Bedrohungen von heute sind real aber auch abstrakt, besonders solange sie uns nicht direkt zu betreffen scheinen. Bunker als Schutzräume in unserer urbanen Nachbarschaft haben ihre ursprüngliche Funktion verloren, evozieren jedoch die Frage: Wie gestaltet sich Schutz heute? Die Ausstellungsräume BNKR befinden sich in einem Münchner Hochbunker von 1943 und bilden somit den idealen Hintergrund für die gestern eröffnete Ausstellung „Urban Shelter?“ von Annett Zinsmeister. „In der zeitgenössischen Transformation des Bunkers mit seiner neuen Nutzung und seiner Ausrichtung als Kunstraum wird ein Spannungsfeld aufgebaut, das zwischen Erinnern und Vergessen, zwischen Vergangenheit und Zukunft oszilliert.“ In Installationen, Projektionen und Interventionen thematisiert die Künstlerin die Geschichte, Bedeutung und Vergänglichkeit von Schutzräumen."

 

The Otherworldly Modern Homes that Were Never Built byAllison Meier in: hyperallergic on February 18, 2016: " Michael Rakowitz’s polyethylene “paraSITE homeless shelter” (1997) inflates on one wall, and Annett Zinsmeister’s “Virtual Interior MoMA white” (2007/2015), with its photographic wallpaper of Plattenbau housing windows, acts as a distracting selfie-magnet." >> article

 

Annett Zinsmeister à la galerie Nery Marino - Virtual interior Paris de Nathalie Morgado à: Galleriemoi 15 février 2016: "Nous adorons l'art vidéo et nous sommes toujours ravis d'en faire la promotion. C'est pourquoi nous vous invitons à visiter la galerie Marino ce temps-ci. L'artiste berlinoise Annett Zinsmeister y présente en effet jusqu'au 20 février 2016, une installation vidéo très originale et spectaculaire qui joue avec notre perception. Des espaces éphémères et virtuels défilent sous nos yeux, des espaces se créent, s'évanouissent, réapparaissent, se transforment…C'est épuré, beau et intriguant.

La dimension architecturale est très présente dans cette installation, ce qui est tout à fait normal puisque la démarche artistique d'Annett Zinsmeister est concentrée sur l'intersection entre l'art et l'architecture. Elle est spécialisée dans la construction d'installations à grande échelle dont vous pourrez voir quelques exemples à la galerie Marino en plus de l'installation vidéo. Elle s'inspire de façades de bâtiments de pays de l'Est comme de celles des Etats-Unis, avec leurs structures austères, géométriques. Le spectateur est immergé dans l'œuvre. Un autre axe du travail d'Annett Zinsmeister est de s'interroger sur la transformation de notre espace urbain. C'est pourquoi elle travaille beaucoup avec des systèmes modulaires. Actuellement son actualité est très riche puisqu'en plus d'être présente à la galerie Marino, sa création Virtual Interior MoMA white, commandée par le MoMA — Museum of Modern Art New York est actuellement présentée au sein de l'exposition Endless House Intersections of Art and Architecture jusqu'au 6 mars 2016." >> article

 

Explore the concept of Endless House at the MoMA by AFine Lyne in untapped cities.com, New York 01/26/2016: "Annett Zinsmeister, another artist in the Endless Home exhibit, attempts to magnify human perception and everyday habits, surrounding us with windows adorned in every conceivable form of treatment. While some have found the installation to exude loneliness, others might also sense the urban quality of a building family – window treatments hung decades ago, leaving your imagination to roam about those that might occupy each space in a sea of boxed spaces that make up our city. Virtual Interior is a photographic portrayal of such a familiar New York City sight that as visitors entered the room, they were drawn to the three-sided digitally printed wallpaper installation, slowly entering the doorway to stand and contemplate each of the walls." >> article

 

Warm Your Artistic Soul This Season: 10 Must-See Winter Art Exhibits in NYC by in: Spoiled New York January 14, 2016: " This rad exhibition at the MoMA, located in the third floor, highlights and celebrates the history of art and architectural design. [...] Works by architects and artists spanning more than seven decades can be found at the “Intersections of Art and Architecture.” The digital 3D pop-up printed installation of the “Endless House” from German artist Annett Zinsmeister is one of the many that you will find alongside other talented and creative individuals." >> article

 

New York/Ocean of Images in Journal by Brian Rose, January 15, 2016

"I wandered into another gallery, this one an exhibition called Endless House about the concept of “house” using drawings, photographs, models, and films, and I was enthralled by all of it. There was also an immersive and disorienting photo environment by Annett Zinsmeister, a repeating window pattern of a highrise housing project that could be walked in, and on." >> article

 

Museum selfie day 2016 - Highlights in pictures selected by The Guardian January 14, 2016

 

MoMA exhibition highlights how artists have used the house as a means to explore universal topics in:artdaily.org, Thursday, July 9, 2015: NEW YORK, NY.- In the 1920s, Frederick Kiesler started to sketch designs for an “endless architecture” that would collapse the boundaries between art and architecture. His investigations led him in the late 1940s to the Endless House, a single-family residence that was both a never-ending design process and a manifesto for a new approach to dwelling.[...] Martha Rosler and Sigmar Polke draw on popular media to explore the house as a symbol of a middle-class, consumer-driven lifestyle. Works by Louise Bourgeois, Sandile Goje, and Laurie Simmons mine the cultural and gender roles that characterize domestic life. Performance acts by Gordon Matta-Clark, Rachel Whiteread, and Alex Schweder and Ward Shelley publicly invert and make visible private interiors. Thomas Schütte and Kevin Appel borrow existing architectural elements and styles to imagine houses for new kinds of purposes. Wearable, portable, and inflatable shelters by Lucy Orta, Andrea Zittel, and Michael Rakowitz, respectively, highlight the precariousness of a fixed definition of home given today’s conditions of global migration and urban instability.

Recent acquisitions by the Museum’s Department of Architecture and Design present contemporary approaches to ideas of dwelling. New York-based practice Asymptote Architecture is inspired by mathematical models and the seamless geometries of yachts, cars, and airplanes. Similarly to Kiesler’s Endless House, their proposal for a single-family house near Helsinki culminated a design process in which organic forms evolved through film sets and furniture designs into an experimental architectural expression. Chilean architect Smiljan Radic ´ designed Casa para el Poema del Ángulo Recto through a process of bricolage, using forms drawn from different artistic practices. The house combines a reinforced concrete vault inspired by a print by Le Corbusier with a fragrant cedar-lined interior that Radic ´ tested in an earlier installation. In contrast, German artist and architect Annett Zinsmeister creates environments using images of the facades of Plattenbau— housing made in the former German Democratic Republic with inexpensive, prefabricated concrete panels. Not unlike SITE, whose work is also displayed here, she employs the visual logic of massproduced housing systems to create a disturbing spatial experience that comments on the utopian vision of a home." >> Artikel

 

Endless House: experimental archetypes of dwelling in: The Architectural Review 07/2015: "German artist Annett Zinsmeister creates virtual environments out of representations of existing Plattenbau facades—housing estates in the former German Democratic Republic built cheaply and quickly using a construction system of large, prefabricated concrete panels. By inverting this modular facade system to create new spatial scenarios, she comments on its historically embedded utopian vision of a home for everyone." >> Artikel

 

Elogio al Mestizaje in: Cosas Perú  07/2015; "La exposición „Revisiones“ indiga en la hibridez del arte contemporáneo a partir del trabajo del artista chino Wan Liya, la alemana Annett Zinsmeister a la peruanas Ananú Gonzales-Posada y Sandra Rizo Patrón entre otros creadores. Va hasta el 7 de agosto.

Ni bendición, ni castigo. Si algo parece haber hecho la globlización con el arte contemporáneo – más allá de los debates – es convertirlo en uno de sus hijos mestizos por excelencia. Un ser mutante, capaz de fusionar lenguates e imaginarios que parecian condenados al olvido von las bûsquedas interdisciplinarias de un tiempo marcado por la inmediatez. Es a es la premisa que ha seguido „Revisiones“, una exposición colectiva que se presenta Galería Impakto hasta el 7 de agosto, en la que se reúnen algunas de las tendencias artisitcas más plurales para conformar una metáfora de nuestros días. ...

Un segundo núcleo de la muestra gira en torno la transformación del espacio y la ilusión de lo real, mediante al acercamiento multisdisciplinario de un grupo de artistas como el surcoreano Seung Mo Park, la alemana Annett Zinsmeister, el estadounidense Michael de Lucia, y el chileno Pablo Jansana." >> Artikel

 

"Die Kunst der Faltung" in Freiburg in: Badische Zeitung, Kultur 23.03.2015: "Im Kunstraum Alexander Bürkle, Robert-Bunsen-Straße 5 ist derzeit (bis 21. Juni) die Ausstellung "Einknicken oder Kante zeigen? Die Kunst der Faltung" zu sehen. Präsentiert werden unterschiedliche zeitgenössische Positionen, die Faltungen verschiedenster Art zum Thema des Werkes machen. Ausgehend von den Sammlungsbeständen der Ege-Stiftung sind mehr als 40 Künstlerinnen und Künstler mit Malerei, Skulptur, Video und Fotografie vertreten. Unser Bild zeigt eine Arbeit von Annett Zinsmeister." >> Artikel

 

Raum ist Wandel. Daten.Raster.Raum. Module von Annett Zinsmeister in: Stuttgarter Nachrichten, Kultur 25.2.2015: "Wenn an diesem Mittwoch in der Galería Impakto in der peruanischen Hauptstadt Lima die Schau "Teknology" eröffnet wird, sind dort auch Werke der 1967 geborenen Stuttgarterin Annett Zinsmeister zu sehen. In dieser Woche gibt es jedoch auch eine wesentlich bequemere Variante, sich dem Schaffen Zinsmeisters zu nähern. Eine Auswahl neuer Arbeiten ist von diesem Freitag an in den Räumen des Technologie-Dienstleisters SSC services in Böblingen zu sehen. Kunst und Architektur, Utopien und die kulturelle Prägung und Transformation von Raum und Alltagsgegenständen sind zentrale Themen, die Annett Zinsmeister in ihren künstlerischen Abeiten neu verhandelt, heisst es über das Werk, das in Rauminstallationen, konzeptuellen und gebauten Räumen, in Fotografien, Zeichnungen und Collagen, im Film und in Texten sichtbar wird ".Daten.Raster.Raum. Module" ist die Ausstellung Zinsmeisters, bis 2013 Professorin der Stuttgarter Kunstakademie, betitelt. Zur Eröffnung siircht Nikolai B.Forstbauer, Kulturresortleiter unserer Zeitung."

 

Unwirkliche Räume "Szenarien des Unheimlichen" im Kunstverein Neuhausen von Elke Eberle in: Esslinger Zeitung, 3.6.2014: "Im Beichtstuhl wartet Joseph Roth, Architekten stülpen ein Gebilde wie aus einer anderen Welt über ein bestehendes Haus, ein Junge verrennt sich in seiner Angst, und eine Drohne zeichnet alles auf. "Szenarien des Unheimlichen in Kunst, Technologie und Architektur" untersucht derzeit der Kunstverein Neuhausen in der profanisierten Rupert-Mayer-Kapelle. Skurril, surrealistisch, befremdlich und erschütternd erzählen diese Szenarien Geschichten äußerer und innerer Unheimlichkeiten. ... Über dem einstigen Altar spiegeln sich in vier Leuchtkästen Szenarien der Zerstörung aus der Serie "Lost homes" von Annett Zinsmeister. Sie war nach dem Ende des Bosnienkriegs ab 1996 mehrfach in Sarajevo und Mostar und dokumentierte dort die Zerstörungen. In der Ausstellung zu sehen sind vier Lichtobjekte, die Fotonegative im Großformat zeigen: einst blühende und nach dem Krieg komplett verwüstete Lebensräume. Ihr gelingt es, eine zeitgenössische Bildsprache und Bildästhetik zu finden, die das Bewusstsein öffnen für die fatalen Folgen und den Schrecken von Krieg, Zerstörung, Tod und Vertreibung, an welchem Ort der Welt auch immer. Surreale Räume entwickelt sie in ihren Installationen aus Fotografien von Hausfassaden. Diese Installationen fotografiert sie wiederum, so entstehen unwirkliche Raumgebilde, die sich aus der Zweidimensionalität in unwirkliche weitere Räume entwickeln. Der Büßer hat es im Beichtstuhl nicht sehr gemütlich, als Diskurs zum Phänomen der Beichte legte Zinsmeister eine kleine Bibliothek an, die gerne noch wachsen darf." >> link

 

Im Blick der neugierigen Kameraaugen von Dietrich Heißenbüttel in: Stuttgarter Zeitung, 23.6.2014: "Eine Ausstellung im Kunstverein Neuhausen thematisiert auf vielfältige Weise das Unheimliche...Ebenfalls in schwarz-weiss zeigt Annett Zinsmeister, die 1996 nach Bosnien gereist ist, in ihrer Serie "Lost Homes" zerstörte Wohnungen. Auf ihrer Reise hat sie auch gefilmt: Die Kamera schwenkt über zerstörte Behausungen in Mostar und Sarajevo. Das Rattern des Projektors, die Fussel im Bildmaterial scheinen die Authentizität zu unterstreichen. Eine weitere Arbeit Zinsmeisters nimmt direkt Bezug auf den Ausstellungsraum, die ehemalige Jesuitenkapelle. Im Beichtstuhl sind in einer erweiterbaren Installation Bücher aufgestellt, die sich mit dem Thema Beichte beschäftigen: von Giordano Bruno über Tolstoi bis hin zur "Beichte eines jungen Mädchen" einer Mademoiselle Sappho." >> Artikel

 

Szenarien des Unheimlichen von Susanne Jakob in: Kunstverein Neuhausen, 24.5.2014: "Einen weiteren Aspekt der Verräumlichung des Unheimlichen, das mit existienzieller Angst (Tod, Obdachlosigkeit u.a.) und der Empfindung des Grauens verknüpft ist, zeigt die S/W Serie "Lost homes" von Annett Zinsmeister, die 1996 nach dem Ende des Krieges in Bosnien entstanden ist. In dieser Fotoserie dokumentiert die Künstlerin die Zerstörung der urbanen Kriegslandschaft und verstärkt den Eindruck des Grauens durch Inversion des Fotopositivs. Während ihres Aufenthaltes in Sarajewo und Mostar 1996 , entstand ebenfalls ein Super 8-Film, der im Stil eines "touristischen" Tagebuchs verfasst ist, jedoch nicht spektakuläre Sehenswürdigkeiten, sondern die Trostlosigkeit der Kriegslandschaft dokumentiert. In der Serie "Outside-in/Virtual Interiors 2009, werden hingegen gesichtslose Massenarchitekturen der post-sozialistischen und post-kapitalistischen Gesellschaft, durch Addition, Spiegelung und Drehung, zu einem bedrohlich saugenden Häuserschlund verwandelt. Confession Library Eine Arbeit "in situ" und " in progress": In einer weiteren Arbeit befasst sich Annett Zinsmeister direkt mit den architektonischen und funktionalen Vorgaben der ehemaligen Jesuitenkapelle. In zwei Beichtzellen richtete sie eine "Beicht"-Bibliothek ein, in der man in Ruhe" lesen" und seine Gedanken zur Beichte oder eigene Bekenntnisse an die Wand schreiben kann. Die "Confession-Library" soll auch nach Ausstellungsende von den Besuchern des Kunstvereins weiter geführt und durch weitere Bücher und Filme ergänzt werden.">> link

 

Dekonstruktion - Rekombination: Annett Zinsmeister von Martin Püschel in: www.jeder-qm-du: "Rund um das Atelier der Künstlerin Annett Zinsmeister finden sich mehr Motive ihrer Werke. Für Videos, Installationen, Postkarten – die Fassaden zeigen offen ihr Raster, ob als Büro- oder Wohnhaus, als Abrisskanditat oder als belebtes Zuhause. Die Geometrie gibt die architektonische Struktur vor, mit den Mitteln der Kunst lässt sich dieser auf den Grund gehen. Das Raster von Fassaden, besonders bei Plattenbauten, zeigt die Wiederholung, das serielle Prinzip. Die Menschen zwischen dem Raster sind dabei jedoch so individuell wie die unterschiedlichen Strukturen der Wände, zwischen denen sie sich bewegen. Die Wiederholung erfindet sich immer wieder neu. In ihren Werken verschmelzen Kunst und Architektur, das Modul spielt dabei eine wichtige Rolle. Der "Raum" wird aus seinem herkömmlichen Kontext gelöst, aufgelöst und zu neuen Strukturen zusammengesetzt - die Werke der Künstlerin fordern die Wahrnehmung unserer als gegeben hingenommenen Umwelt heraus. Besonders bestechend sind Annett Zinsmeisters konzeptuelle und gebaute Räume, welche sie aus einzelnen seriellen Modulen konstruiert: Dekonstruktion und Rekombination sowie die Auseinandersetzung mit Utopien und Identität von Architektur und Raum." >> link

 

Plattenköpfe: Annett Zinsmeister Videoporträt von jeder-qm-du von 2013, Veröffentlichung auf youtube 2014: "Endlich mal eine intelligente und kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Plattenbau - statt der üblichen "Plattitüden." Wilfried Schaus-Sahm >> zum Film

 

Art and / or Design? Interview with czech designer Iva Š. Tattermuschová / Tablo: "What book do you have on the bedside table? Lately, I have little time for reading, and I'm sorry. I have more books beside my bed. Either I already started to read, or it is a kind of eternal declaration of what I would like to read. I started to read Art and / or Design? edited by Annett Zinsmeister." >> Interview

 

Der Plattenbau als künstlerische Blaupause von Jeannine Fiedler, in: Plattenbauten in Berlin, Hg. Ulrich Giersch, Berlin 2013, S.81:

"Die Dreidimensionalität der hier beispielhaft ausgewählten Arbeiten verlässt, gleichgültig wie stark verkleinert, nie die maßstäbliche Außenansicht des Plattenbaus. Durch den genialen Kunstgriff der Aufhebung von gewohnten Sehübungen gelingt der Künstlerin Annett Zinsmeister, die „Platte“ in fremde Wahrnehmungssphären zu überführen. Sie verwendet Fassadenfotografien von Plattenbauten als Tapetenrapporte für komplette Innenräume, was den Nutzer dieser neuen Innenarchitekturen in taumelnde Vortex- Empfindungen stürzt: Das Außen wird hier nach Innen gestülpt, jeglicher Halt scheint verloren, die Gesetze der Schwerkraft sind ungültig geworden. Die Architektur der Fertigmodule, in Ost wie West auf Millimeterpapier ersonnen, entlässt den Nutzer als fassadenkletternden Alien in einer haltlosen Architektur." >> Artikel

 

Rezension zu "Ethics in Aesthetics" von Annett Zinsmeister in: LOVELY BOOKS, 03/2013:

"Lassen sich ethische Werte in der Kunst wiederfinden? Kann man eine Gesellschaft zu gutem Geschmack erziehen? Wie kann Kunst als Mittler für ethische Werte eingesetzt werden? Und wie kann unsere Zukunft ethisch und ästhetisch gestaltet werden? Diesen Fragen gehen verschiedene Autoren, in dem von Annett Zinsmeister herausgegebenen Sammelband, der nach einem gleichnamigen Symposium in Stuttgart erschien, nach.[...] Insgesamt ist den Autoren ein guter Rundumschlag gelungen, um die vielfältigen Verflechtungen von moralischen Vorstellungen und künstlerischem Ausdruck aufzuzeigen. Das Buch ist gut lesbar geschrieben. [...] Auch die gestalterische Dimension des Buches, das in Englisch und Deutsch gelesen werden kann und dezent mit Abbildungen gestaltet wurde, ist gut gelungen." >> Artikel

 

Ethik und Ästhetik. Moral auf Abstand von Philipp Hindahl in: artefakt. Zeitschrift für junge Kunstgeschichte und Kunst, 4.1.2013

"Eine Verbindung von Ethik und Ästhetik endet im ästhetischen Desaster, so scheint der Konsens im Kunstsystem seit der Moderne. Steht die Moral in der Kunst trotzdem vor einem Comeback? Ein Tagungsband beleuchtet die Beziehung von Sinnlichem und Sittlichen, zwischen Angst vor Fremdbestimmung der Kunst und einer Kunst, die sich Kritik zutraut." >> Artikel

 

Wahrnehmung gestalten. Identitäten finden zwischen Freiheit und Grenzgang, Ästhetik und Ethik von Typographische Gesellschaft München in: www.tgm-online.de, 01/2013

"Gibt es eine Identität des Urbanen? Wie ist es, wenn das Außen ins Innen gestülpt wird, Utopien auf Sand gebaut werden oder der Plattenbau sich plötzlich auf der Tapete findet? Annett Zinsmeister ist ein Frei- und Forschergeist, ist Künstlerin und Architektin, Autorin und Professorin. Und: Sie will es genau wissen. Mit sanfter Stimme und messerscharfem Verstand tritt sie eine intensive Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung an, stellt dabei schon mal die (Um-)Welt auf den Kopf oder platziert sie neu im Raum, seziert Lebens(t)räume und setzt sie danach in neue ästhetische Zusammenhänge. Zinsmeister arbeitet nicht nur an den Rändern der Disziplinen – leichtfüßig wie trittsicher bewegt sie sich mittendrin in immer wieder neuen Zusammenhängen. Gedankliche Reflexion und praktische Kunst, Architektur und Philosophie, Kultur- und Medientheorie: Auf diesen Grenzgängen zwischen den unterschiedlichen Welten gedeihen Installationen und Bildwerke, Ausstellungen und Veranstaltungskonzepte, interdisziplinäre Kommunikation und Interaktion ... vielfach ausgezeichnet, in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten und in zahlreichen Magazinen, Fachzeitschriften, Katalogen, Fachbüchern publiziert. »Die Zukunft der Gestaltung liegt im Nachdenken über das Mögliche und nicht im Abarbeiten des Machbaren.« Nachdenken, vorausschauen, zurückblicken. Für Zinsmeister ermöglichen nur »unkonventionelle Frage- und Aufgabenstellungen unkonventionelle Ansätze und Lösungen«. Was dabei herauskommen kann, wenn man den Gedanken freien Lauf lässt, zeigt Zinsmeister in ihrem Vortrag. Die Ergebnisse entziehen sich allen gewohnten Kategorien, die Wahrnehmung wird überlegt überlistet ... irritierend wie inspirierend, ästhetisch und ethisch, lebendig und zukunftsweisend. Eine Gratwanderung mit unerwarteten An- und Aussichten." >> Artikel


Die 1.Liga. Diese fünf Persönlichkeiten haben in Stuttgart neue Maßstäbe gesetzt. in: ELLE City, Ausgabe 12/2012, S.49:

"KUNST - ANNETT ZINSMEISTER. Ihre Installationen sind ein waghalsiges Spiel mit den Brüchen: Raum und Architektur aus ihren ursprünglichen Kontexten gelöst und zu neuen dynamischen Prozessen zusammen gefügt. Annett Zinsmeister, 45, hinterfragt in ihren Arbeiten Sehgewohnheiten, die Wandlungsfähigkeit von Räumen. Und das im gern als kleine Kesselstadt belächelten Stuttgart? "Die Stadt hat ein kleines überschaubares Zentrum, mit einer hohen kulturellen Dichte. Die Kunstmuseen, Galerien und zeitgenössischen Musik- und Tanzaufführungen haben mich seit meiner Schulzeit geprägt", sagt Zinsmeister, die hier neben ihrer international anerkannten Tätigkeit als freischaffende Künstlerin seit 2007 auch einen Lehrauftrag an der Kunstakademie hat. Und weil Stuttgart seine Meisterin der Decodierung liebt, bietet ihr ihre Heimatsstadt immer wieder neue Flächen zur Verwandlung." >> Artikel

 

Annett Zinsmeisters Systemsicht der Platte von Rudolf Paulus Gorbach in: TGM Typographische Gesellschaft München Blog/Nachtkritik, 28.1.2013:

"Die Künstlerin Annett Zinsmeister sieht all ihre Arbeiten unter dem Thema »Umbruch mit Wandel«. Und das scheint nicht nur ein Kompliment an das Jahresthema der tgm zu sein sondern sie zeigte das auch. ... Den Raum als Thema des Wandels der Städte beobachtete sie beispielsweise mit dem Wandel Berlins seit 1989. Bedeuten Veränderungen Befreiung oder ist es eher schmerzhaft? ... Nähe und Ferne nähern sich in unserer Gesellschaft; das Private wird weniger. Was bedeutet dann Identität, wo finden wir sie, und wo in der Architektur? Ihr Versuch, Architektur, Kunst und Wissenschaft gleichzeitig zusammen zu bringen zeichnet sie als Künstlerin aus. Und sie bekennt, daß »das Schreibzeug an den Gedanken mitarbeitet« (Nietzsche)." >> Artikel

 

Quo vadis EU? Konstanze Kriese in: Juni-Kalenderblatt 2012, Hg. Helmut Scholz, MdEP

"Welche geschützten Wege kann man gehen und mit welcher Geschwindigkeit sich fortbewegen, wenn man Nahrung oder Wasser besorgen muss und weiß, dass man jederzeit und willkürlich von einem ‚Sniper' erschossen werden könnte…?", fragte Jean-Babtiste Joly angesichts der Spurensuche Annett Zinsmeisters, die ein Reisetagebuch über Sarajewo 1996 veröffentlichte. Ihre Bilder und Notizen sind Dokumente der Verwüstung, der Anklage und der Überlebensstrategien der Zivilbevölkerung. ... Annett Zinsmeister dokumentiert die Umnutzungen der Gebäude während der Belagerung Sarajewos. Die Überlebenssicherung geschah unsichtbar und in schnellen Bewegungen. Die verwinkelte Altstadt bot den besseren Schutz gegen Gewalt als die klaren Sichtachsen der Neubaugebiete. In den drei Kriegswintern wurden die innerstädtischen Bäume aufgebraucht. Der Kahlschlag dezimierte wiederum den Sichtschutz. Massaker während der Bestattungen waren keine Seltenheit. Friedhöfe waren während des Krieges weder Orte der Ruhe, noch des Abschieds. Die Wiedergewinnung der Natur im städtischen Raum, ein mahnender Trümmerpark, wie die Architektin es vorschlug, ist das unmittelbarste Mahnmal gegen Krieg in der Stadt. Geht man heute durch Sarajewo sind die Einschüsse an den verbliebenen Häusern nicht zu übersehen." >> Artikel

 

Am Raster arbeiten sich nicht nur Architekten ab von Dagmar Meister-Klaiber in: Bauwelt 22.12, Juni 2012

"Es bietet Struktur, Rahmen, Gerüst und Methode, es ordnet, gruppiert und leitet, ist zentrumslos, beliebig erweiterbar und hoch effizient, kann aber auch zum spannungslosen Gefüge, zum einengenden Korsett, ja zur Fessel werden, die die Gestaltungsfreiheit im Zaum hält – sofern man keinen Ausbruch aus dem System wagt [...] Zum Abschluss des Parcours landet man bei der Architektur, wo die mehrdeutige Struktur von unterschiedlichen Gebilden vereinnahmt wird: von der Bauhaus-Architektur in den Fotos von Günther Förg, über den Plattenbau als Tapetenmuster von Annett Zinsmeister bis zum anonymen Tempel der Macht in den Gemälden von Sarah Morris." >> Artikel

 

Mein Freund, das Raster von Nikolai B. Forstbauer in: Stuttgarter Nachrichten, 5.5.2012, S.20

"Gerade in Stuttgart kennt man sich aus mit der Rasterfahndung. Und so weckt schon der gleichnamige Titel der neuen Sonderausstellung im Kunstmuseum Stuttgart Erinnerungen an eine Zeit des öffentlichen Misstrauens in den späten 1970iger Jahren. [...] Wer nun bei Roehr, Morellet, Mohr, Schoonhoven oder auch Astrid Schindler an die Stuttgarter Galerie Müller-Roth denkt, bei Namen wie Frank Badur an die Galerie Michael Sturm oder bei Annett Zinsmeister an die Galerie 14-1, spürt die besondere Intensität des Ausstellungsthemas in dieser Stadt.[...] Nichts wirkt hier als ob die Schwäche einer wenige Halt gebenden Innenraumarchitektur durch Kunst abgemildert werden soll. Folgerichtig die Sperre, die Eva Grubinger an der engesten Stelle im Untergeschoss bereithält: ein Wartelabyrinth, das wir nur zu gerne durchqueren, um zu den Fotorbeiten von Günter Förg und zu einem Architektur-über-Architektur Dialog von Annett Zinsmeister zu kommen. Wer den Fahrstuhl zwischen Erdgeschoss und Untergeschoss benutzt, durchfährt einen DDR-Plattenbau, Hoffnungsträger einst, über das Raster der Wohnungsnot im sozialistischen Deutschland Herr zu werden. [...] Am Titel allein liegt es nicht, dass schon bei der Eröffnung der Schau "Rasterfahndung" im Kunstmuseum Stuttgart am Freitagabend der Andrang enorm war. Die Ausstellung ist unbedingt empfehlenswert." >> Artikel

 

Architektur und Fotografie von Florian Henrich in: Rundbrief Fotografie, Vol.19 (2012), No.1, S.41 ff

"Einen Einblick in die Praxis der künstlerischen Auseinandersetzung mit Architektur bot die Architektin und Künstlerin Annett Zinsmeister (Berlin) mit der Präsentation eigener Arbeiten. Zinsmeister, die an der wahrnehmungsbezogenen Konstitution von Raum interessiert ist, stellte heraus, daß Fotografie für sie ein Medium der visuellen Erforschung und der künstlerischen (Re-)Produktion von Raum und Architektur darstellt. Dementsprechend begreift sie Kunst als ein Forschungswerkzeug, das von einem Aneignungs- und Dokumentationsbedürfnis motiviert sein kann. So entwickelt sie beispielsweise aus den Außenfassaden fotografierter Gebäude digitale Module, mit denen sie die Oberflächen viruteller Innenräume auskleidet. Reproduziert als zweidimensionales Bild, erscheinen diese dann wie Abbilder realer Architektur.">> Artikel

 

Freude schöner Götterfunken von Konstanze Kriese in: März-Kalenderblatt 2012, Hg. Helmut Scholz, MdEP

"Dieser Krieg führt uns die Verletzlichkeit kultureller Vielfalt vor Augen und unseren Unwillen oder unsere Unfähigkeit, diese Vielfalt zu schützen.", schrieb Annett Zinsmeister 1997 in ihr Reisetagebuch über Sarajewo. (1) Im Krieg wurden die Toten auf den Friedhöfen nicht mehr nach Religionen und Überzeugungen getrennt. In Sarajewo, dem Jerusalem des Nordens, leben seit mehr als fünfhundert Jahren Muslime, Juden und Christen, künden Moscheen, Synagogen und Kirchen vom multireligiösen und multikulturellen Stadtausbau entlang des Flusses. "Die Angreifer zielten mit ihren Vernichtungsstrategien auf die Zerstörung der kulturellen Vielfalt des Vielvölkerstaates Bosnien-Herzegowina. Dieser Krieg war ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung und ein Krieg gegen die Stadt, konstatierte der serbische Architekt und Schriftsteller Bogdan Bogdanovich. Gezielt wurden kulturelle Einrichtungen zerstört: Moscheen und Kirchen, Kulturzentren und Sportstätten, Schulen, Universitäten…" >> Artikel

 

Figure of motion by Annett Zinsmeister in: Barnes + Noble, Review

"From the twitch of a finger to the expansion of the universe, motion informs and shapes every facet of our world and culture. Figure of Motion is itself a dynamic publication, shifting easily from renaissance philosophy to modern media across ten essays and interviews, as it investigates how motion is observed, depicted and designed in art, architecture, design, dance, technology and everyday life. This collection addresses a range of topics, from the "physical intelligence" of athletic bodies to the choreographies of car design and surveillance cameras; the ways movement protects buildings and dematerializes landscapes; and what it takes to move ourselves emotionally or move us to act. More than a historical survey, Figure of Motion is ultimately about change and the accelerating directions in which our world's flows of money, goods and knowledge are currently taking us."

 

Vom fantastischen, unmöglichen und verlorenen Raum - (In)visible Cities von Brigitte Schultz in: bauwelt 42.11, Oktober 2011

"Annett Zinsmeister arbeitet hingegen ganz direkt mit fotografischen Abbildungen realer Fassaden, die sie in Teile zerlegt (z.B. die einzelne Platte eine Plattenbaus) und neu collagiert. So bilden japanische Glasbausteine oder Berliner Fassadenelemente aus Beton eigene „Container“, die, in LED-Leuchtrahmen installiert, vor allem durch ihre technisch perfekte Illusion beeindrucken. Eigens für die Ausstellung hat Zinsmeister zudem eine Videoinstallation zusammengestellt, in der Idealstadt-Grundrisse aus 2000 Jahren das Thema „unsichtbare Stadt“ nochmals auf eine andere gedankliche Ebene heben..." >> Artikel

 

Inszenierung der (un)sichtbaren Stadt von Günter Baumann in: SUR Ausgabe 18 Oktober / November 2011, S.58

"Der Wolfgang Hartmann Preis [...] 2011 geht an Simone Kraft für ihr Ausstellungsprojekt »(In)Visible Cities«. Und das hat es in sich. Mit nur vier Protagonisten gelingt der Kuratorin ein vielfältig-multimedialer Rundumblick auf die – sichtbare und unsichtbare – urbane Architektur zu werfen. Mit dabei: Annett Zinsmeister, seit 2007 Professorin an der Kunstakademie Stuttgart, Karl-Heinz Bogner, just gekürter Dozent ebendort, sowie Stefan Hoenerloh und Johannes Twielemeier. Gemeinsam sind sie stark, decken mit unterschiedlichen Gewichtungen die Fotografie, Installation, Malerei, Zeichnung, Objektkunst und Archiskulptur ab. Während erfahrene Routiniers sich in vermeintlicher Kennerpose an uferloser Weltkunst wundarbeiten, beschränkt sich die 1980 geborene, in Heidelberg lebende Expertin auf einige klare Positionen, die alle über sich hinausweisen.
Die Stadt ist Spiegel unserer Zeit – ein Gemenge kultureller, sozialer, ökonomischer, ökologischer Sphären, als gebaute Idee ein utopischer wie alltäglicher Ort mit eigener Geschichte und mannigfaltigen Sinnbildern. Für Annett Zinsmeister steht der gedachte Raum im Mittelpunkt, sie vereint fiktive Kunst, praktische Architektur und reflektierte Wissenschaft miteinander in installativen Fotografien. Der Architekt Karl-Heinz Bogner schafft chiffrenhaft-bauliche Objekte, einem hochkonzentrierten Minimalismus verschrieben. Johannes Twielemeier spürt mit der Kamera hinterlassenen Spuren von Bauwerken nach, Stefan Hoenerlohs faszinierende Gemälde von menschenleeren Gassen, Plätzen und Straßenzügen gemahnen an die imaginative Strahlkraft des Architekturbildes."

 

Bebaute Welten - (In)visible Cities im Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen von Michael Hübl in: Baden Nachrichten 26.10.2011

"...Mit Fotografie arbeitet auch Annett Zinsmeister. Sie verwendet architektonische Strukturen und Muster, die sie so weit vervielfältigt, dass sie ästhetisch in die Nähe von Räumen früher Computerspiele gelangt. In der durchaus sehenswerten trttlinger Ausstellung ergibt sich zudem ein Bezug zu den Bildern von Stefan Hoenerloh. Der Maler stellt virtuelle Stadtansichten dar, die er in Informatjonsbatterien verwandelt, indem er sie mit Schrift überzieht. Und ist denn nicht jede Stadt - wie bei Calvino - eine Erzählung?"

 

Ehrliche Auseinandersetzung mit der Umgebung von Susanne Marschall, Ettlinger Zeitung, 4.10.2011, S.14

"Samtig legen sie sich auf den Boden. Schmiegen sich anmutig an die kleinen Anhöhen und Täler der rechteckigen Sandfläche: Die mit Licht modellierten Gebilde malen vielzackige Sterne in den feinkörnigen Untergrund, abstrakte Formen, eng gerasterte Kreise oder sparsam unterteilte Vierecke. Sie wirken sinnlich in ihrer flauschig weichen Gegenständlichkeit und erinnern an filigrane Häkelarbeiten oder Entwürfe für außergewöhnliche Geschmeide. An Zierwerk oder symbolische Ornamente, wie sie auf antiken Objekten oder Bauwerken zu finden sind. Tatächlich aber sind die weichgezeichneten Projektionen von Annett Zinsmeister im Ettlinger Kunstverein Stadtpläne. In einem Loop auf die sandige Landschaft geworfen, zeigen sie radiale, quadratische und gemischte Entwürfe aus rund 2000 Jahren Kulturgeschichte: Idealvorstellungen, real gebaute wie Freudenstadt, ein Raster auf dem viele amerikanische Städte beruhen, und Modelle aus der utopischen Literatur. Die Arbeiten vom Zinsmeister sind Teil der Ausstellung "(In)visible Cities" kuratiert von der Wolfgang Hartmann Preisträgerin Simone Kraft, die am Freitag im Kunstverein Wilhelmshöhe in Ettlingen eröffnet wurde...." >> Artikel


Annett Zinsmeister - Raum I: Kein Ort. Nirgends? in: Kunstgeschehen, Portal Kunstgeschichte, 15.6.2011

"Das Spezifische, das Besondere und die Identität von Räumen, Orten und Städten – mögen diese auf den ersten Blick auch noch so unwirtlich oder unspezifisch sein, sind es, denen Annett Zinsmeister in ihren Arbeiten auf den Grund geht. Sie kreist dabei immer um die Architektur, um die Hinterfragung von Wahrnehmungsgrenzen und die Auseinandersetzung mit Konzepten der Raumbildung und Darstellungstechniken. Aktuelle und historische Entwicklungen der Wahrnehmung und Gestaltung von Raum, auch im Zusammenhang mit den neuen Technologien, werden thematisiert, Sehgewohnheiten dabei in Frage gestellt. Ihr Interesse zielt dabei vor allem auf die urbanen Problemzonen und Randgebiete, konfliktgeladene Orte, die für Zinsmeister Orte des Übergangs darstellen; Orte die eine besondere Vergangenheit haben und eine ungewisse Zukunft. Solch einen Ort stellt der Plattenbau dar und in mehreren Serien hat sich Zinsmeister mit dem Phänomen der Plattenbauarchitektur auseinandergesetzt." >> Artikel

 

Theater ohne Fluchtpunkt. Das Erbe Adolphe Appias: Szenographie und Choreographie im zeitgenössischen Theater Gabriele Brandstetter/Birgit Wiens (Hg.) rezensiert von Sabine Sörgel in: [rezens.tfm] e-Journal für wissenschaftliche Rezensionen Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien, 15.6.2011:

"An diesen Themenkomplex anknüpfend spricht Annett Zinsmeister sogar von dem Erbe der szenischen Modularisierung als "ästhetisches Programm", das "Gleichförmigkeit in der Differenz und Wiederholbarkeit in der Unterschiedlichkeit garantiert" (S. 76). Sie verweist damit auf den Paradigmenwechsel der zeitgenössischen Choreographie beispielsweise in den Arbeitsweisen von Merce Cunningham und William Forsythe." >> Artikel

 

Kreativ sein reicht nicht von Stefanie Woit in: DIE ZEIT, 24.3.2011 Nr. 13, S.75

"...Wenn auch immer weniger Kunst-Unis das interdisziplinäre Studienfach anbieten, die Staatliche Akademie der Bildenden Künste (ABK) Stuttgart behauptet sich gegen die Konkurrenz und rangiert im Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung weit vorn. »Die Bewerberinnen und Bewerber sind genau darüber informiert, was das Architekturstudium an einer Kunsthochschule auszeichnet. Die meisten entscheiden sich sehr bewusst dafür«, sagt Annett Zinsmeister, Professorin für Gestaltung und experimentelles Entwerfen und Vorsitzende der Aufnahmekommission an der ABK. ..." >> Artikel

 

Update!: 90 Years of the Bauhaus: What Now by Annett Zinsmeister in: rated with 4 stars (of 5) in goodreads, 2011:

"Update!" invites a range of essayists to reflect on the continued relevance of the Bauhaus 90 years after its founding in 1919. Despite its brief existence and revolving directorship, the Bauhaus remains one of the preeminent teaching models for the promotion of avant-garde art, in its uniting of artists, architects and designers in an extraordinary conversation on the role of art in modern life. The site of experiments in the visual arts--ranging from architecture, industrial design, graphic design and furniture production to photography, textiles, ceramics, theater design, painting and sculpture--the legacy of the Bauhaus has profoundly shaped our understanding of the world today. Here, Gerd de Bruyn, Jeannine Fiedler, Sokratis Georgiadis, Kai-Uwe Hemken, Hans Dieter Huber, Nils Emde/niko.31, Philip Ursprung, Karin Wilhelm and Annett Zinsmeister provide a variety of takes on its aesthetic and pedagogical legacy.(less) >> article

 

Update! 90 Jahre Bauhaus – und nun? von Jeannette Kunsmann in: baunetzwoche # 214, März 2011, S.4

"...Annett Zinsmeister Künstlerin, Architektin, Autorin, Professorin an der ABK Stuttgart und Leiterin des Weißenhof-Instituts - will hier vor dem Hintergrund des bauhausjubiläums im Jahr 2009 nicht nur Aktualität und Aktualisierung des Modell bauhaus zur debatte stellen, sie fordert ein bewusstes Weiterdenken der Bauhauslehre, kurz: ein Bauhaus-update. Kein einfaches Vorhaben, schließlich ist es ein vielseitiges und ambivalentes Erbe, das da aktualisiert werden soll. Das Bauhaus war stets ein Experiment. Annett Zinsmeister, Jeannette Fiedler, Sokratis Georgiadis, Kai-Uwe Hemken, Hans Dieter Huber, Nils Emde, Philip Ursprung, Karin Wilhelm und Gerd de Bruyn versuchen sich diesem Thema aus unterschiedlichen Richtungen zu nähern...." >> Artikel

 

Libri: Le Ultime Uscite in Italia e nel Mondo: 56 titoli per 44 editori by Michela Rosso in: IL GIORNALE DELL’ARCHITETTURA, N. 91,febraio 2011, p.27

"Update! 90 years of Bauhaus. What now?, prefazione di Annett Zinsmeister, in inglese e tedesco.A discapito della breve durata della sua esistenza il Bauhaus ha fatto sentire la propria influenza in tutto il globo. E ancora oggi, dopo più di 90 anni, è possibile individuarne con chiarezza l’approccio in molti modelli didattici. L’espressione update del titolo va letta come investigazione, secondo quanto afferma Gerd de Bruyn nel suo saggio, per discernere quel che è storia e quello che invece è ancora di rilevanza per noi oggi." >> Artikel

 

Bauhaus morgen von Juergen Tietz in: NZZ Neue Zürcher Zeitung, 18.1.2011

"Das Bauhaus ist längst zu einem Mythos geworden, doch wie wirkt er heute fort? Das untersucht die Publikation «Update! 90 Jahre Bauhaus – und nun?», die aus einem Symposium an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart hervorgegangen ist. Knapp skizziert die Herausgeberin Annett Zinsmeister einleitend Geschichte und Wirkung der 1919 in Weimar gegründeten Kunstschule, die trotz ihrem kurzen Bestehen schnell international Vorbildcharakter und Einfluss gewann. Die europäisch-amerikanischen Wechselwirkungen dieses Einflusses zeigt Karin Wilhelm auf – vom amerikanischen Fordismus und seiner architektonischen Übersetzung in Europa durch das Bauhaus bis hin zum erfolgreichen Bauhaus-Export nach Amerika, von wo gewisse Bauhaus-Ideen nach dem Zweiten Weltkrieg über den «American Way of Life» zurück nach Europa kamen. Die daraus resultierende unterschiedliche Rezeptionsgeschichte der Bauhaus-Moderne in den USA und in Europa zeigt sich auch in Philip Ursprungs Beitrag, der sich mit Gordon Matta-Clark, Tom Wolfe und Jeff Wall drei Bauhaus-Kritikern widmet. Anschaulich führt Nils Emdes Fotoessay Glanz und Elend des Bauhauses am Beispiel der Siedlung in Dessau Törten vor, wo die Gebrauchsspuren die einstige Bauhaus-Ästhetik überlagern. Die Ausbildungsideale des Bauhauses aber wirken ebenso bis heute fort wie sein ganzheitlicher Gestaltungsansatz, der uns im digitalen Zeitalter der neuen Medien letztlich «in bildhafter Gestalt auf jeder Benutzeroberfläche» begegnet." >> Artikel NZZ online

 

Architektur kann und muss nicht nur als gebauter Raum verhandelt werden. Interview mit Annett Zinsmeister von Simone Kraft in: www.architekturzeitung.eu, 9.1.2011

"Es ist die Verschränkung von Kunst, Architektur und Wissenschaft, die die Arbeit von Annett Zinsmeister auszeichnet. Als eine Grenzgängerin der Disziplinen vereint sie in ihrem Schaffen souverän die Arbeit als Künstlerin und Architektin, als Designerin und Kultur- und Medienwissenschaftlerin. Als Professorin für Gestaltung und Experimentelles Entwerfen lehrt sie seit 2007 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, seit 2009 hat sie zudem die Leitung des Weissenhof-Instituts inne. Darüber hinaus arbeitet sie in ihrem Berliner Atelier an künstlerischen Projekten und ist in zahlreichen Publikationen vertreten. Bei allen Projekten, in der Kunst und im Design ebenso wie in der Theorie, kreist ihr Interesse dabei immer um die Architektur. Es ist das Hinterfragen von Wahrnehmungsgrenzen, die Auseinandersetzung mit Konzepten der Raumbildung und Darstellungstechniken, die Zinsmeister thematisiert. Dabei sind es vor allem urbane Randgebiete und Problemzonen – Plattenbauten und Abrisshäuser ebenso wie innerstädtische Kriegsbrachen in Sarajewo oder Bauruinen – die ihr Interesse wecken. In ihnen spürt sie der Vielschichtigkeit urbaner und räumlicher Strukturen auf architektonischer, künstlerischer und theoretischer Ebene nach und versucht, diese in ihrer Bedeutung für gesellschaftliche und politische Entwicklungen lesbar zu machen...." >> Interview

 

Theater ohne Fluchtpunkt. Das Erbe Adolphe Appias (Hg.) G.Brandstetter/B.Wiens. Rezension von Sabine Sörgel in: RezensTFM Univ. Wien (01/2011)

"An diesen Themenkomplex anknüpfend spricht Annett Zinsmeister sogar von dem Erbe der szenischen Modularisierung als "ästhetisches Programm", das "Gleichförmigkeit in der Differenz und Wiederholbarkeit in der Unterschiedlichkeit garantiert" (S. 76). Sie verweist damit auf den Paradigmenwechsel der zeitgenössischen Choreographie beispielsweise in den Arbeitsweisen von Merce Cunningham und William Forsythe." >> Artikel

 

outside in / virtual interior. Arbeiten der Künstlerin Annett Zinsmeister in: urbanspacemag # 3 copy + paste, Dez. 2010, p.56-59

"Zinsmeister arbeitet mit Prinzipien der Wiederholung, inhaltlich wie konzeptuell. Sie greift ein in serielle urbane Strukturen und Codes, schreibt diese um, indem sie städtische Räume in visuelle Elemente, Zeichen, Bilder zerlegt und diese anderen Orts neu zusammenbaut: Mit »outside_in« kopiert Zinsmeister Fassadenelemente von Plattenbauten und anderen Gebäuden und passt diese in neue räumliche Kontexte ein. [...]

Annett Zinsmeister kreiert mit ihren visuellen seriellen Elementen virtuelle Räume, die das Prinzip der Wiederholung auf die Spitze treiben, und sich den Kategorien von Außen und Innen, von Öffentlich und Privat entziehen. Sie arbeitet mit digitalen Tools, und verwendet das Kopieren und Einfügen als elementare künstlerische Strategie. Ihre Räume konsitutieren sich rein aus der Wiederholung von Bildelementen, die sie bisweilen jedoch mit Brüchen versieht, so dass die Betrachter immer wieder aufs Neue überlistet werden, sobald sie meinen, die vermeintlich offenkundige Strategie erkannt zu haben. Diese eingestülpten, bisweilen dystopischen Räume, erzeugen Irritationen auf vielfältige Weise und laden ein zu einer Gradwanderung zwischen anziehender Ästhetik des Minimalen und abschreckender Monotonie des Seriellen." >> Artikel

Stillstand ist kein Faktum. Interview von Bernd Haasis in: Stuttgarter Nachrichten 6.12.2010, p.14

"Bewegung das menschliche Sein. Ein interdisziplinäres Sympsoium des Weißenhof - Instituts an der Staatlichen Kunstakademie widmet sich an diesem Dienstag unter dem Titel: Gestalt der Bewegung historischen Entwicklungen und aktuellen Tendenzen. Wir haben mit der Gastgeberin Annett Zinsmeister gesprochen..." >> Interview

 

Die Frage nach der Identität des Urbanen. Annett Zinsmeister stellt seit Donnerstag in den Räumlichkeiten des Nürtinger Kunstvereins aus von Heinz Böhler, in: Nürtinger Zeitung, Titel, p.1 13.11.2010

"Mit einer gut besuchten Vernissage wurde am Donnerstagabend in den Räumen des Nürtinger Kunstvereins eine neue Ausstellung eröffnet. Darin zeigt die Berliner Künstlerin Annett Zinsmeister fotografisch verfremdete (Wohn-)Welten in Sarajevo, Berlin und anderswo, immer „Auf der Suche nach Identität“, wie denn auch der Titel der Ausstellung lautet, die bis zum 12. Dezember im ersten Stock des ehemaligen Fabrikgebäudes der Firma Oelkrug zu sehen ist. Die Einführung gestalteten der Stuttgarter Künstler und Philosoph Harry Walter und die Künstlerin selbst in einem launig-charmanten, dabei jedoch ebenso aufschluss- wie kenntnisreichen Dialog...." >> Artikel

 

Toward a Ludic Architecture. The Space of Play and Games by Steffen P. Walz in:Carnegie Mellon University / ETC Press Entertainment Technology Center, 2010

"Zinsmeister (2004:78f.) traces the way that Utopia not only directly inspired Renaissance literature and design, but how the urbanistic designs depicted in the book also anticipate the ideal of the modular, gridded, controllable city, which, in combination with Leonardo da Vinci’s Homo Vitruvianus, still informs an architectural politics of total functionalism and measuring." >> Artikel

 

Abwehr. Modelle – Strategien – Medien. Claus Pias (Hg.): Bielefeld: transcript 2009. Rezension von Hagen Schölzel in: BEHEMOTH A Journal on Civilisation 2010 Issue Nr. 1, p.177

"Als erstes Medium der Abwehr präsentiert Annett Zinsmeister architektonische Konstruktionen. Sie definieren z.B. mit Dächern oder Wänden zunächst immer auch Schutzräume. In einer
kurzen Geschichte urbaner Befestigungen wird ein Einblick in das Zusammenspiel von Kriegstechniken und architektonischen Abwehrkonstruktionen gegeben. Das Beispiel Sarajevo zeigt schließlich, wie während der 1990er Jahre der Krieg in die urbanen Topographien dieser Stadt eingriff, und wie die städtische Architektur andererseits durch kreative Umnutzung durch Bewohner/-innen der Stadt Schutzräume vor Granaten oder Heckenschützen bot."

 

Hören statt sehen: Eine Audiotour durch Berlin in der Temporären Kunsthalle Berlin by Simone Kraft in www.deconarch.com, 12/2009

"Am 4. Dezember eröffnet die neue Ausstellung Zeigen. Eine Audiotour durch Berlin von Karin Sander mit Beiträgen von mehr als 400 in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern in der Temporären Kunsthalle Berlin; ... Zu sehen – genauer: zu hören – ist auch die Arbeit “virtual interiors” von Annett Zinsmeister, einer Berliner Künstlerin, die sich mit Architektur und Kunst auseinandersetzt und deren Arbeit deconarch noch näher vorstellen wird."

 

Urban hacking - paraflows 09 by Jana Wisniewski in: e-motion Artspace Internetkunstzeitschrift http://e-motion-artspace.info/hacking.htm 09/2009

"URBAN HACKING paraflows 09 ist diesmal am Karlsplatz als Containersiedlung positioniert [...] Über das Subversive hinaus geht Annett Zinsmeister, sie sammelte Fasadenelemente von Plattenbauten und komponierte damit einen neuen Raum, was außen war ist nun innen...."

 

Annett Zinsmeister, by Pieter Van den Dorpe in PYTR75, DONDERDAG 5 MAART 2009

 

Junk Jet 2, by Greg J. Smith in: Serial Consign. Digital Culture & Information, 2009-01-13

"I remember hearing about the first issue of Junk Jet last year but the magazine slipped my mind until a recent post on Rhizome by Ceci Moss. Junk Jet, a self described "Fanzine for Electronics and Aesthetics" dedicated their second issue to exploring the theme of speculative architecture. Editors Asli Serbest and Mona Mahall frame "the speculative" as a pervasive presence that haunts all systems of production, threatens them with the destruction of their order and with collapse. This wild-eyed (perhaps even delirious) introduction frames a sprawling body of work by contributors which include Carsten Nicolai, Olia Lialina, Palace, JODI & Debel, Roomservices, a great interview with Annett Zinsmeister and many others...."

 

Architektur als raeumliche Irritation, by Michael Isenberg in: Stuttgarter Nachrichten, Kulturmagazin vol.140, 18.6.2008, p.17

"Geboren wurde Annett Zinsmeister 1967 in Stuttgart, Kunst und Architektur studierte sie an der Hochschule der Künste in Berlin, seit dem Winteresemester 2007/08 ist sie Professorin fuer Grundlagen der Gestaltung /Experimentelles Entwerfen an der Kunstakademie auf dem Weißenhof. Sie betreut die Studierenden im ersten Studienabschnitt (Bachelor of Arts) des Studiengangs Architektur und Industrial Design als auch Studierende der Architektur im Studienabschnitt Experimentelles Entwerfen / Master of Arts. Dazu bemerkt die Akademie: "Die Kombination macht diese Professur einzigartig und spiegelt die Besonderheit der Lehre an der Akademie." Am kommenden Dienstag 24.Juni um 19 Uhr stellt sich Zinsmeister öffentlich vor. Mit ihrer offiziellen Antrittsvorlesung gibt sie Einblick in die Dialogfelder ihres Schaffens. Konkret: "Sie arbeitet in ihren künstlerischen Projekten mit Transformationen und räumlichen Irritationen und ist zugleich als Architektin mit der gebauten Realität vertraut. In zahlreichen Publikationen, Vorträgen und Lehrveranstaltungen befasst sich Zinsmeister unter anderem mit kulturellen und medientechnischen Prägungen in Architektur, Design und Kunst. Aktuell hat sie den Band "welt[stadt]raum.mediale inszenierungen" beim transcript - Verlag Bielefeld herausgegeben. Vor Ihrer Berufung an die Kunstakademie Stuttgart lehrte Annett Zinsmeister bereits als Gast - beziehungsweise Vertretungsprofessorin an der Kunsthochschule Berlin - Weissensee und an der Bergischen Universität Wuppertal."

 

Da trat die Linie in den Raum von/by Stefan Heidenreich:

"Der Begriff "Raum" ist in diesem Band eher metaphorisch zu verstehen. Neben Themen wie "Gezeichneter Raum", "Zeichnung im Raum", "Gedankenräume" oder "Mode" (als räumliche Zeichnung) finden sich allerlei Aufsätze, die viel mit Zeichnung, dabei weniger mit Raum zu tun haben. Eine der wenigen negativen Anmerkungen - denn im Ganzen ist es ein hervorragendes Buch [...] Im Einzelnen sind viele Beiträge dagegen ausgezeichnet. Im Folgenden sollen nur die Bemerkenswertesten vorgestellt werde [...] in einem Sprung von gar fünfhundert Jahren [vergleicht] Annett Zinsmeister das Vorhaben Leon Battista Albertis, Daten der Architektur von Rom zu vermessen und darzustellen, mit analogen und digitalen Praktiken des 20. Jahrhunderts. ..." >> Artikel

 

Fenster, Wand, Fenster. Ungewöhnliche Sichten im Digital Art Museum, by Tom Mustroph in: Neues Deutschland, 4.1.2008, p.17

"Plattenbauten können reizvoll sein. Auf alle Fälle dann, wenn man ihr regelmäßiges Außenraster nach innen stülpt und daraus einen Raum formt. Die in Berlin lebende und in Stuttgart lehrende Künstlerin Annett Zinsmeister tat dies. Ansichten von den Fassaden der Neubauten der 70er Jahre, auf denen nichts anderes zu sehen ist als Fenster und Wand, Fenster und Wand und erneut Fenster und Wand, hat sie als Boden, Decke und Wände bedeckende Tapeten benutzt. Die vordere Wand ist entfernt und erlaubt so dem Betrachter den Blick in den Raum. In die hintere Wand sind graue Öffnungen gelassen. Sie können Fenster oder Tür sein. Bemerkenswert auf den ersten Blick ist die vibrierende Dynamik dieser Fassadenflächen. Das Auge wechselt permanent in seiner Konzentration und fokussiert mal auf die dunkleren Fenster, dann wieder auf die Wandelemente. Bei genauerem Hinsehen stellt man die Nuancen in der zuerst monoton strukturiert wirkenden Fläche fest. Hinter manchen Fenstern stoppen Gardinen den Blick, bei anderen sind Blumenkästen auf dem Fensterbrett postiert, hinter wieder anderen ist Wäsche aufgehängt. Manche Fenster sind allerdings auch leer. Die Häuser sind verlassen, die ursprünglich kühl und artifiziell anmutende Fassade geht in einen räudig-verlebten Zustand über. [...] Die Ausstellung »Digital Space« in der kleinen Galerie in der Tucholskystraße, die sich stolz Digital Art Museum nennt, schafft ein Bewusstsein dafür, wie vielfältig und wie subtil mit der Realität vermischte digitale Räume sein können."

 

Digital Space, exhibition at gallery [DAM] Berlin: http://www.germangalleries.com/ 11.2007

".. Annett Zinsmeister uses sections of Plattenbau of the former GDR and builds new spaces by multiplying them. Outside turns into inside, doors are leading into emptiness. Architectural elements were used like ornaments to create new virtual spaces. The repetitiveness brings about a new structure. The final technique of large sized light boxes underlines the optical impression. In her art work Annett Zinsmeister is concerned with cultural influence of architecture. The principal of the series is her main emphasis. Through the endless repetition of segments she brings to light the fascination and the deterrent of mass architecture. Since 2007 Annett Zinsmeister is Professor for Creativity and Experimental Design at the Staatliche Akademie der Bildenden Kuenste Stuttgart. She lives in Berlin."

 

Auf der Suche nach einer idealen Urbanität in: Stuttgarter Zeitung / Kultur, April 2007

"Von Stuttgart bis Sarajevo, von São Paulo bis Kapstadt, in Zeichnung und Video, dreidimensionaler Figur und Installation, Musik, Text und Postkartensammlung: eine Ausstellung so groß und vielseitig wie die ihres letzten Juryvorsitzenden Fabrizio Gallanti hat die Solitude-Akademie wohl noch nicht gesehen. Den Eröffnungsabend mitgerechnet, mit einem in Indien angesiedelten Zeichentrickfilm, Neuer Musik per Bluetooth aufs Handy sowie einer szenischen Aufführung im Fahrstuhl samt Direktübertragung ins Parterre, sind insgesamt dreißig Künstler mit 24 Arbeiten vertreten. ... Und da gibt es einiges zu entdecken. Gegensätze liegen oft dicht beieinander: So zeigt Krassimir Terziev einen Kinderspielplatz in Sofia, der aus einfachen Rohren das militärische Arsenal des Kalten Krieges nachbildet. Während Luciana Basauri und Dafne Berc sich mit dem Tourismus entlang der kroatischen Küste beschäftigen, zeigt Annett Zinsmeister das bombenzerstörte Sarajevo und sucht nach Schutzräumen. Das Bedürfnis nach Schutz entpuppt sich überhaupt als eines der übergreifenden Themen..."

 

Lost homes: Winfried Stürzl über die Installation urban shelter? in der Akademie Schloss Solitude, 22.4.2007

"Die Arbeit ist schon formal ganz ausgezeichnet. Die Bilder sprechen dank ihrer Präsentation ganz von selbst. Die zwei versetzten Projektionen nutzen den Raum optimal, wobei ich sehr gut finde, dass die Überblend-Projektion mit den Negativen mehr im Hintergrund ist, während der Super-8-Handkamera-Film weiter auf den Betrachter zukommt. Das ist ein schöner Kontrast, der sich auch im Gegensatz SW/Farbe und Stumm/Ton fortsetzt. Insgesamt entsteht so auf der rechten Hälfte die Wirkung eines "nervösen Auges", das die sinnliche Realität der Zerstörung, die Spuren des modernen Krieges in Europa, fassungslos - wenngleich auch begierig - auffasst und dem Betrachter dank der Handkamera sehr authentisch vermittelt, während die SW-Negative im Hintergund ruhig und - dank der Verfremdung - fast archetypisch von Zerstörung sprechen, stellvertretend für die Grausamkeit des Krieges allgemein. Die Reduktion auf zumeist nicht mehr bewohnbare Häuser und ausgebrannte Autos und das quasi völlige Fehlen von Menschen geben den Bildern etwas Gespenstisches. Der Krieg war ja nicht mehr am Toben, als die Bilder entstanden, die Absenz der Aktion ist es aber gerade, was diesen Bildern ihre stumme Schrecklichkeit verleiht. Spannend fand ich auch, dass das Surren der Kamera an alte Urlaubsfilme denken lässt, die Bilder dazu aber in massivem Kontrast stehen (gerade in Mostar, das man ja auch als Tourismusziel kennt). Insgesamt ist die Arbeit aufgrund ihrer konsequenten Reduziertheit sehr gut."

Annett Zinsmeister – [DAM] Digital Art Museum Interview in: eyemazing vol.3, 2006 p.178-183 >> download as pdf

 

Beauty and the beast. Exhibtions by German artist Annett Zinsmeister by Pernille Jensen in: MARK – Another Architecture vol.3, 2006 p.34-35

"Exhibitions by German artist Annett Zinsmeister transforms Plattenbau into a bewildering tightrope-walk between beauty and boredom...Realizing that her personal impressions opposed all the circulating Plattenbau clichés, Zinsmeister started digging deeper into the history and construction of the Plattenbau style. the more she learnt, the more convinced she became that Plattenbau shouldn´t be seen as ugly mass-architecture, but should be recognized as a multi-layered cultural phenomenon, which deserves respect, serious critic and precise analysis....having worked out the political reasons to why Plattenbau came to be seen as a reduced architecture of monotony, Zinsmeister was able to translate these investigations into spatial scenes in which cognitions could be experienced...."

 

Annett Zinsmeister: Virtual interiors by Winfried Stürzl in: Vorfahrt - international Art Project Katalog, Stuttgart 2006 p.102

"Die räumlichen Bildwelten und Installationen der Berliner Künstlerin Annett Zinsmeister konstituieren sich aus fokussierten Elementen serieller Architektur wie z.B. Plattenbauten. Sie baut aus fotografisch dokumentierten Ausschnitten einer im Verschwinden begriffenen (oder bereits nicht mehr existierenden) Architektur neue virtuelle Räume. Oder sie kleidet existierende Innenräume mit virtuellen Fassaden - Tapeten aus. Die Vervielfachung und Neukomposition der seriellen Architekturelemente führt zu einem spannungsgeladenen Spiel mit unerwarteten Raumkompositionen und Sichtweisen. Es entstehen neue Perspektiven, surreale Raumeindrücke, räumliche Irritationen, die vielfältige Kontraste zwischen innen und außen, zwischen privat und öffentlich zum Vorschein bringen."

 

Der Plattenbau als Krisengebiet, by Peter Richter, Dissertation Hamburg 2006, p.123 f

"..Noch konsequenter war die Künstlerin Annett Zinsmeister, die ebenfalls 2002, auf einer CD-Rom das Computerspiel „Memodul. Ein digitales Memory zum Plattenbau und anderen modularen Utopien“ auf den Markt brachte. Hatte sich der Spieler anhand des Plattenbauquartetts bereits von der erstaunlichen Vielgestaltigkeit der Außenwandplatten, Verbindungselemente, Giebelgestaltungen und Dekorformen überzeugen können, so mußte er bei Zinsmeisters Memory-Spiel erleben, wie sein Erinnerungsvermögen von der Vielfalt der vermeintlich so uniformen und monotonen Plattenbaufassaden schier überfordert wurde. Trainieren ließ sich daran weniger die Erinnerung als überhaupt erst die Erkenntnis dieser Vielfalt. Was das Memoryspiel mehr noch als das Plattenbauquartett tat, war nichts weniger als die Zerlegung des Plattenbaus und aller daran inzwischen angelagerten Klischees, Images und Bewertungen, verbunden mit der Einladung, ihn danach neu zusammenzusetzen.

Zinsmeisters Plattenbau-Memory war aus einer Ausstellung im Karl Ernst Osthaus- Museum Hagen hervorgegangen, und das dazugehörige Katalogbuch „Plattenbau oder die Kunst, Utopie im Baukasten zu warten“ macht noch deutlicher, daß es hier weniger um eine Rehabilitierung der Ästhetik oder der angelagerten Geschichte des Plattenbaus geht, als um die seines Prinzips: Eine Rettung des Plattenbaus aus sich selbst – und vor früher die Aufmerksamkeit der Künstler gefunden hatten. Es unterstellt, daß ein Großes und Ganzes, wenn es sich als falsch oder ungünstig erwiesen hat, aus seinen Einzelteilen korrigiert werden könnte. Die Betonung des utopischen Potentials modularer Systeme, ihrer prinzipiell unbeschränkten Kombinier- und Wandelbarkeit und der Möglichkeit eines geradezu spielerischen Zugriffs der Fantasie läßt im herkömmlichen Bild des sozialistischen Plattenbaus sozusagen keine Platte auf der anderen, sondern lenkt den Blick zurück auf seine architekturhistorischen Grundlagen bis hin zu Gropius’ Baukasten. Beim Computer, um in den digitalen Zusammenhängen des Spiels zu bleiben, würde man von einem Neustart sprechen: ein probates und radikales Mittel, um sich aus einer festgefahrenen Lage, aus einer Manövrierunfähigkeit herauszuretten. Und so in etwa ließe sich ja auch die Situation des Plattenbaus heute beschreiben. Die hier angedeutete Möglichkeit einer Wiedereingliederung des Plattenbaus in die westliche Architekturgeschichte sowie der pragmatische Abgleich seiner additiven (und damit potentiell auch subtraktiven) Struktur an die Gemengelage der Stadtschrumpfung beschreiben nicht nur die Perspektiven, unter denen die ostdeutsche Großsiedlungsthematik heute vielfach verhandelt wird, etwa von der Bauhaus-Stiftung in Dessau, die für 2010 bereits eine eigene Bauausstellung zum Stadtumbau in Sachsen-Anhalt vorbereitet (IBA Stadtumbau) – in dem thüringischen Ort Leinefelde haben sie, wie im Folgenden zu zeigen sein wird, längst praktische und handgreifliche Entsprechungen gefunden..."


Schlaglichter des Monats: Stuttgart im Dezember 2005 by Günter Baumann in: www.PORTALKUNSTGESCHICHTE.de

Eine gleich dreifache Profession vereint Annett Zinsmeister (geb. 1967) in ihrem Schaffen: zum einen ist die studierte Architektin vertraut mit der gebauten Realität, zum anderen geht sie als Kultur- und Medienwissenschaftlerin mit einem erweiterten Kunstbegriff um, und nicht zuletzt ist sie Künstlerin genug, um eine ganz eigene souveräne Sicht der Dinge zu entwickeln. So haben es ihr beispielsweise die Ex-DDR-Plattenbauten angetan, die sie zu Spielmodellen heruntermoduliert und in räumlich-seriellen Collagen neu zusammenfügt. Bausünde und Faszinosum eines Architekturmonstrums verquickt sie zu fiktiven Verheißungs- und Normierungstypen, die Monotonie nutzt sie für ihren minimalistisch-ornamentalen Anspruch, das heißt auch allemal irritierend-widersprüchliche Weltsicht, die sie durchaus auch ausformuliert: »Wartung der Utopie im Baukasten«. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Installation in der Akademie Schloss Solitude (18.11.–18.12.2005) – in diesem Jahr ist Zinsmeister dort Stipendiatin des Programms »art, science & business«.


Norm und Norma im Paradies by Krystian Woznicki in: telepolis 02.10.2005 (Auszug)
Ob nun der Grundriss von "Tala Island" oder "The Palm" – unweigerlich kommen Inselkonstruktionen in der Tradition von Thomas Morus "Utopia" in den Sinn und damit Entwürfe, die sich durch Normativität auszeichnen. Vom Grundriss der Stadt bis hin zur Kleidung – alles ist uniformen Regeln unterworfen gewesen. Dieser häufig unterschlagene Aspekt der seit Morus immer wieder neu imaginierten Idealstadt lässt sich, wie Annett Zinsmeister in dem von ihr herausgegeben Band zeigt, durch die gesamte Geschichte der Utopie verfolgen. Was durchaus überraschend ist, da man üblicherweise mit dem Utopischen kaum etwas in Verbindung bringen wird, das an totalitäre Systeme erinnert. Doch ob das Projekt nun ein Phalansterium war oder eine Stadt namens Ikara, ob Arturo Soria Y Mata die Bandstadt entwarf oder ein Italiener mit Arcosanti eine Idealstadt in der Wüste von Arizona bauen wollte – stets handelte es sich um durch und durch normierte Modelle, die man zwar als Kritik an jeweils bestehenden Normen auffassen kann. Die als Gegenwelten aber immer auch als Gegen-Normen begriffen werden müssen. Wenn die Modelle und Entwürfe "einer vermeintlichen Gegenkultur [...] einer konservativen Kulturhaltung verhaftet blieben", weil viele dieser neuen Konzepte "weniger eine Absage an herrschende Strukturen als vielmehr eine Spiegelung ihrer rigorosen Ordnungsprinzipien" waren – dann muss man wohl auch von der Avantgarde des Insel-Tourismus Vergleichbares sagen. "The Palm" und "Tala Island" stellen eine Gegenwelt in Aussicht, in Wirklichkeit sind sie aber die Sperrspitze von Gesellschaften, die Planbarkeit und Kontrolle zu höchsten Prinzipien erhoben haben. Mit dem Anspruch, die Grenzen des Unmöglichen zurückzudrängen, hat dies nur bedingt etwas zu tun: Denn wenn hier etwas Illusionäres verwirklicht worden ist, dann die vermeintliche Unmöglichkeit einer vollkommenen künstlichen Lebenswelt, in der Norm und Norma auf den vorgezeichneten Wegen und Strandpromenaden ihren Geschäften nachgehen, wie zwei Akteure eines Computerprogramms....>> Artikel

 

Zum Nachschlagen und Schmökern. Buchrenzension von Stefan Benaburger in: design report 5/2005, S.66

"Medienkunst versteht sich als Disziplin an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Kunst; ist zugleich neue Ästethik und Innovationsforschung. Ein umfangreiches Kompendium dokumentiert den Stand der Dinge und versammelt Aufsätze von 50 hochkarätigen Experten. ....Erhellende und vielfältige Antworten [...] finden sich in dem beeindruckenden Band "Digitale Transformationen" von Ulrike Reinhard und Monika Fleischmann, dessen Autorenliste sich wie das Who is Who der deutschsprachigen Medienkunstlandschaft liest. 50 hochkarätige Autoren wie Sabine Breitsameter, Dominik Landwehr, Joachim Sauter, Peter Weibel oder Annett Zinsmeister kommen hier zu Wort, um die digitalen Transformationen in ihren vielfältigen Rollen und an konkreten Beipielen als neue Ästehtik und Innovationsforschung vorzustellen..." >> Artikel

 

Digitale Transformation von Verena Dauerer in: Die Welt 15.1.2005

"Der Sammelband "Digitale Transformationen" ist vom Format her schon ein umfangreicher Wälzer, der allumfassend Beiträge zur Medienkunst als Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und auch der Wirtschaft zu Neuem vereint. Mitherausgeberin und Medienkünstlerin Monika Fleischmann [...] gelang es, daß sich das "who is who", die Namhaften aus der derzeitigen Medienkunst-, Computerkunst- oder Wissenschaftsecke vorstellen wie Sabine Breitsameter, Monika Fleischmann, Dominik Landwehr, Joachim Sauter, Peter Weibel oder Annett Zinsmeister."

 

HyperKult II: Zur Ortsbestimmung analoger und digitaler Medien, Rezension von Florian Spengler in: www.theaterforschung.de:

„Der Beitrag von Annett Zinsmeister bestätigt die Annahme, dass analog und digital nicht nur Eigenschaften des Computers sind. Vielmehr lassen sie sich nach seiner Einführung als Analyseinstrument verwenden, in diesem Fall für Formen der Darstellung als Kommunikation. So arbeitet Zinsmeister anhand von Leon Battista Albertis Verfahren, mittels Koordinatensystemen Landkarten anzufertigen, Ernst Neuferts heute noch in der Architektur maßgeblichen Bauentwurfslehre sowie daraus abgeleiteten CAD-Programmen heraus, dass analoge und digitale Techniken erst als sich wechselseitig bedingende Darstellungsverfahren grundlegende Modalitäten der Architektur sind.“

 

Agonie im Netz. Die ersten "Medienkunsttage" in Bad Ems von Georg Imdahl in: FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung 4.6.2003 Nr.128 Feuilleton S.128 Auszug:

"...Ein Beispiel schilderte Annett Zinsmeister (Berlin) anhand eines populären Computerspiels, das in Kürze online gehen soll: die "Sims Community" eine virtuelle Stadt im Internet...Als sich die Rferentin in das Spiel vertiefte, entdeckte sie in der durchrationalisierten gerasterten Welt nicht nur Vorbilder, die bis in die Antike zurückreichen...Darin gebe sich das "Kitschdiktat des Programmierers" zu erkennen, der die Avatare seinem eigenen Gusto unterwerfe. Gerade für Künstler, so Zinsmeister, sei dieses Spiel ein Lehrstück, wie sehr eine vorgefundenen Software die ästehtischen Möglichkeiten vorprägen und eingrenzen könne. Die "Objektbibliothek" als Formenrepertoire, auf das man mühelos zugreift, sei ein verführerisches Instrument der Beeinflussung. Auch Ihr Resumée hätte von Vilém Flusser formuliert sein können: Bloß nicht den Verlockungen der Möglichkeiten erliegen, sondern die Werkzeuge dem üblichen Gebrauch "entwenden und entfremden".

 

Wohnen im Plattenbau. Letzte Schreie von Anja Dilk in: Berliner Morgenpost, 1.2.2005 Auszug:

In der Platte. Jetzt, wo die DDR sich ihrem 15. Todestag nähert, lockt die schlichte Kastenbauweise den Nachwuchs. Kaum überraschend, daß die Platte in den Fokus der Kunst gerät....Wem das zu mühsam ist, der könnte sich mit der Faltplatte fürs Thema Wohnen im Baukastensystem Platte warm machen.... Die digitale Alternative bietet das Memodul: ein virtuelles Plattenbau-Memory (www.ethicdesign.de).

 

Tapetenwechsel / Tapete " P2/11 weiss" von Annett Zinsmeister von Nicole Weißkirchen in: www.arcguide.de & arcguide-Magazin Titel/Thema - 7. Ausgabe 06/2003

"Sicher nicht alltäglich - Nach ihrer mehrjährigen Arbeit zum Thema Plattenbau war die Umsetzung der Platte als Tapete für die Gestalterin der Kunst und Architektur Annett Zinsmeister der nächste Schritt in die Projektierungsphase. Die Idee ihres Entwurfes zum Thema "inside.out" ist das Spiel mit der Umkehr von Außen- und Innenraum. Die Tapete wird zu einer Projektionsfläche im Spiel mit der Wahrnehmung des Alltäglichen.

 

Annett Zinsmeister, ed. Plattenbau, oder: Die Kunst, Utopie im Baukasten zu warten von Gerd Bayer in: Utopian Studies, Vol. 14.1, 2003 p. 285-88 - Bookreview

"In Zinsmeister’s work, this tension between architectural norms and aesthetic creativity is repeatedly, and playfully, resolved. The ludic character of her project is further emphasized by the fact that she willfully sidesteps physical limitations by creating some of her models in virtual space. Gravity, statics, and other “real” considerations do not limit her creative energy. Concrete becomes almost weightless and freed from a specific location, creating Zinsmeister’s own type of ou-topos. The illustrations of her art present themselves as graphic experimentations that aim to please visually. [...] Rather, by pointing out the creative potentialities of normed building, the contributors challenge practicing architects at least to aim at a more creative use of their basic units. Because of this implicit intention, the book is a truly utopian project, much more so than the actual housing projects of the GDR government—despite programmatic declarations to that effect—ever were.[...] As a whole, Zinsmeister’s edited volume makes a coherent argument, despite the differences in both style and tone as found in the various contributions. In her re-assessment of the rich potential of normed building, Zinsmeister successfully dissociates the engineering and physical side of building from the aesthetic and politico-socially committed power of architecture."

 

Achter Tag bei Superumbau von Stadt im Regal, Superumbau WK8P2ABBAU: 25. August 2003 «Plattenbau oder die Kunst, Utopie im Baukasten zu warten» , heißt ein Buch von Annett Zinsmeister, das «Stadt im Regal» empfiehlt. Plattenbauten als vermeintlich gebaute Utopie basieren demnach auf einem Sortiment, das in der Begrenzung der Kombination und in der Reduktion auf wenige Typen zur Erstarrung eines variablen Systems geführt hat. Doch im Modularen schlummern ungeahnte Möglichkeiten. Künstler und Wissenschaftler beleuchten sie.

Annett Zinsmeister Plattenbau oder Die Kunst, Utopie im Baukasten zu warten / MEMODUL von Ina Christin Männle in: Beton - und Stahlbetonbau Heft 8 98.Jahrgang S.A 34 August 2003

"Das Buch Plattenbau oder Die Kunst, Utopie im Baukasten zu warten ist eine Sammlung von Fachbeiträgen rund um architektonische Verheißungen, Normierung, Typisierung und Modularität....Annett Zinsmeister beschäftigte sich ...mit dem gebauten visionären Staatstraum der DDR, dem Plattenbausortiment und und dessen schematischer Gestaltung. Die Autorin demontiert die Typenserien des Plattenbaus und nutzt die freigewordenen Module als Spielmodell. Sie experimentiert mit den Bausteinen, lotet die utopischen und möglichen Gestaltungskombinationen aus, ohne an Funktionen und Wirtschaftlichkeit zu denken. Sie bringt die "Platte im Baukasten" in einen Kunstkontext, wandelt Montagesysteme in räumliche Collagen.

Annett Zinsmeister und die Autoren erzeugen beim Leser einen neuen Blick auf die "Bausünde Plattenbau". Die seitengroßen Detailphotos von Berliner Bestandsbauten oder deren perspektivische Fassadenphotos lassen die künstlerischen Möglichkeiten der Plattenbaumodule erahnen. Die Photos von Zinsmeisters freien Kompositionen eines Plattenbau-Sets liefern den Beweis des verborgenen gestalterischen Potentials. Ein kleines Buch mit großem Hintergrund, welches nicht auf die sichtliche Monotonie des Plattenbaus schimpft, sondern das Entstandene historisch und wissenschaftlich erklärt......"

 

Kleine Erinnerung an die Utopie der Platte von Andreas Denk in: Der Architekt Ausgabe 3-4 April 2003 S.8 (Auszug)

"So schlicht war die Platte gar nicht. Ein digitales Memory, daß die Berliner Künstlerin Annett Zinsmeister entwickelt hat, zeigt die Bandbreite, die im Laufe der zeit mit den unterschiedlichen Serientypen in Großplattenbauweise erreicht werden konnte. Doch der Sinn der Memodul - CD liegt tiefer. In einem Ausstellungsprojekt im Hagener Karl-Ernst-Osthaus - Museum ist Zinsmeister der gesellschaftlichen Vision der Platte und anderen "modularen Utopien" des 19.und 20. Jahrhunderts nachgegangen. Deshalb enthält die CD nicht nur ein Gedächtnisspiel zum Berliner Plattenbau, sondern auch eines mit utopischen Entwürfen wie dem "peanut project" von future systems, Walter Jonas`"intrapolis", Bruno Tauts "Alpine Architektur" oder Tony Garniers "Cité industustrielle". Die sorgfältig programmierten Memories spielen mit dem Autauchen und Verschwinden der Platte und ihrer benachbarten Utopiemodelle: letztlich ist es nur unsere Gedächtnisleistung, die über die dauerhaftigkeit der Utopie entscheidet...."

 

Plattenbau oder Die Kunst, Utopie im Baukasten zu warten Buchempfehlung in: www.archforum.ch 03/2003

"Eines der wenigen Buecher ueber die Entwicklung der Plattenbauten. Mit zahlreichen Farbfotos und Texten zur Typologie und Struktur der Plattenhaussiedlungen."

 

In Funktionsgewittern. Zwischen Trabant und Ampelmännchen: nationales Kulturerbe Plattenbau von Andreas Seidel in: Scheinschlag - Berliner Stadtzeitung - Ausgabe 03/2003 Auszug:
"...Das Kartenspiel Berliner Betonerzeugnisse setzt sich mit der aus dem Kontext herausgelösten Gestaltungsästhetik der Platte auseinander. Annett Zinsmeisters digitales Memory Memodul eignet sich zur Kontemplation der Frage nach der Gewichtung von Form und Funktion. Es bietet 1001 modulare Möglichkeiten, die WBS 70 in phantasievolle Dekonstruktionen zu ueberfuehren....

Solcherart unkonventionelle Spielereien, die auf Verfremdungsstrategien setzen und über tradierte Darstellungstechniken hinausgehen, sind nicht nur symptomatisch für den Umgang mit der Platte, sondern weisen auf einen neueren Umgang mit Facetten der DDR-Kultur insgesamt hin. Die flexible Anordnung ihrer Überreste und gespeicherten Erinnerungen entfaltet sich im neuen Kontext zu ausgefallenen und irritierenden Neuordnungen. Im Spielerischen liegt manch verblüffende Einsicht verborgen. Aus der Vielzahl möglicher Bedeutungsebenen strömt ein Odeur hervor, das unsere Rezeption, die Neubaugebiete gewöhnlich als Gegenwelten der Zivilisation wahrzunehmen, irritiert. Neben der immensen gesellschaftlichen Bedeutung der Platte ist es ihre kulturelle Leistungsdichte, die es den Gralshütern der deutschen Leitkultur schwer machen wird, gegen ihren unaufhaltsamen Aufstieg in das Pantheon des - ob sie es wollen oder nicht: nun gesamtdeutschen - nationalen Kulturerbes anzukämpfen. Bis dahin jedoch taugt sie als Steinbruch für ihre Rehabilitierung allemal."

 

Plattenbau auf Bildschirm. Annett Zinsmeister: Memodul von Axel John Wieder in: www.fluter.de Dez.2002/ Jan.2003 Auszug:

"In einem Projekt für das Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen hat Annett Zinsmeister ein computerbasiertes Memory-Spiel entwickelt, in dem es sogar um Räume geht. Sie hat beobachtet, dass Plattenbauten seit dem Ende der DDR als ein sehr eigener Bauwerktyp eher verachtet werden und so allmählich ins Vergessen geraten. Falls die Gebäude nicht abgerissen werden, verschwindet zumindest ihre Fassade, ihr typisiertes Aussehen hinter Putz und neuem Anstrich...

Mit den Möglichkeiten der Variation und Kombination versuchten die Planer, offenere Systeme des industriellen Massenwohnbaus zu entwickeln. Auch die verschiedenen Fassadengestaltungen der DDR-Plattenbauten resultieren aus solchen Diskussionen, und auf diese Momente legt Annett Zinsmeister viel Wert. Die Bilder ihres Memory-Spiels zeigen Details von Plattenbauten, in denen eine Spannung zwischen Einheitlichkeit und Gestaltung, Standard und Spiel sichtbar wird. Gitter, Balkone und Betonelemente brechen das strenge Raster der Plattenelemente, und selbst deren variierte Fugen wirken schmückend. Aus der Distanz wirkt diese ästhetische Qualität wieder attraktiv.

In einem zweiten Set von Memory-Karten beschäftigt sich Annett Zinsmeister mit der Geschichte der Modularisierung und den utopischen Möglichkeiten normierten Bauens. Vom Turmbau zu Babel bis zu Entwürfen des amerikanischen Utopisten Buckminster Fuller oder dem New York der Zukunft aus dem Luc-Bessons-Film "Fifth Element" erscheinen kleine Bildchen auf dem Monitor und verraten in einem Infobereich ihre Herkunft. Zinsmeister beschreibt ihre Arbeit als "Wartung der Utopie im Baukasten"; als eine Art spieltheoretische Reflexion zum "kulturellen Gedächtnis". Im Motiv des Rasters überschneiden sich die Bedeutungsebenen um die normierten Gebäude und die Gedächtnisstruktur mit Medientheorie und Architekturgeschichte. Also mit Sinn."

 

Die wunderbare Welt der Utopie in: Architektur & Bauforum, österreichische Fachzeitschrift für Baukultur Heft 02/Jan 03, 31.1.2003 S.6, Auszug

Das digitale Memory spielt mit dem spontanen Wiedererkennen von Utopien und solchen, die es werden wollten. ...Ein Spiel für alle, die an Architektur und Kulturstudien interessiert sind. ...."

 

Plattenbau oder Die Kunst, Utopien im Baukasten zu warten, Hg. Annett Zinsmeister Buchempfehlung in: www.kunstundbuecher.at , Jan. 2003

"Diese Publikation entstand im Rahmen der Ausstellung "museutopia - Schritte in andere Welten" im Karl Ernst Osthaus Museum. Die Herausgeberin Annett Zinsmeister beschäftigt sich seit 1996 mit dem Thema des Plattenbaus und versammelt in dieser Publikation unterschiedlichste Autoren bzw. Perspektiven: Wolfgang Pircher/Christa Kamleithner, Walter Prigge, Gerd de Bruyn, Michael Thompson, Anne Hoormann, Wolfgang Ernst, Ludwig Wittgenstein, Kai-Uwe Hemken, Claus Pias, Roland Barthes, Eckhard Siepmann und Michael Fehr - von dem Einzelelement Platte (Wittgenstein) über die Geschichte und die Utopien des Plattenbaus (Zinsmeister) bis zur medienwissenschaftlichen Betrachtung von "Platten und Plättchen" (Pias)."

 

Plattenbau oder Die Kunst, Utopien im Baukasten zu warten, Hg. Annett Zinsmeister Buchempfehlung in: ARCH+ 162 Okt. 2002

 

Memodul: das digitales Memory Empfehlung 11/2002 in: Bundeszentrale für politische Bildung www.bpb.de/presse

"genial einfach auf jedem Computer zu spielen." 

 

Rezension zu Annett Zinsmeister: MEMODUL - Ein digitales Memory zu Plattenbauten und anderen modularen Utopien von Bernhard Thilo Kroeschell in: www.PORTALKUNSTGESCHICHTE.de Auszug:

"Annett Zinsmeisters CD lädt zum spielerischen Umgang mit Utopien ein. Sie enthält zwei Memoryspiele: Das eine besteht aus Abbildungen utopischer Entwürfe von der Renaissance bis heute, das andere zeigt Bilder existierender Plattenbauten der DDR.....In den beiden Memoryspielen von Annett Zinsmeister hat die Darstellung der architektonischen Utopie in Bildern und Plänen entgegengesetzte Wirkungen: Die Visualisierungen der ungebauten utopischen Entwürfe des einen Spiels lässt deren Ausführung vorstellbar werden, hier wird das Bild zur Drohung mit der Realisierung der Utopie und ihrem damit zwangsläufig verbundenen Scheitern. Beim Plattenbautenspiel dagegen wird der realisierte Entwurf gerade durch die Abbildung und ihre modulare Anordnung und zufällige Neukombination gebannt. Der Sprache der Platten werden die Mittel des Bildes wie Maßstab und Perspektive hinzugefügt, neue Zusammenhänge werden sichtbar und damit denkbar. Die Abstraktion des Bildes holt die gebaute Wirklichkeit auf die Ebene des Gedankens zurück. Das Sehen und Erkennen der Utopie ist beim Memory Voraussetzung dafür, sie anschließend per Mausklick verschwinden zu lassen. Dieser sympathisch spielerische Umgang Annett Zinsmeisters mit Utopien macht, neben der damit verbundenen kritischen Auseinandersetzung, schlicht und einfach Spaß."

 

Plattenbau von Mercedes Bunz in: DE:BUG 66, Dezember 2002, S.46 Auszug:

"Die Künstlerin Annett Zinsmeister hat für die Ausstellung Museutopia im Karl-Ernst-Osthaus Museum in Hagen den Plattenbau in einem Baukasten, einem Videospiel quasi re-aktualisiert und einen Katalog dazu herausgegeben, der Ansätze der Theorie, Architektur, Kunst und Wissenschaft in Form von verschiedenen Aufsätzen versammelt, die das Thema kreuzen. Plattenbau oder die Kunst, Utopie im Baukasten zu warten geht es dabei vor allem um das utopische Moment in der Kombination einer Struktur. Ein guter Punkt für ein kleines Projekt."

 

Computerspiel Memodul in: BAUWELT, 6.Dezember 2002 Auszug:

"Das im Rahmen der Ausstellung Museutopia - Schritte in andere Welten" im Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen entstandene Computerspiel Memodul ist nun auf CD-ROM erhältlich. Das digitale Gedächtnisspiel zu Plattenbauten und anderen modularen Utopien wurde von der Berliner Designerin Annett Zinsmeister gestaltet und basiert auf einer umfangreichen fotografischen Dokumentation unterschiedlicher Typenserien der Goßtafelbauweise im Originalzustand. Das Computerspiel Memodul ist Teil des Kunstprojektes „Plattenbau oder die Kunst, Utopie im Baukasten zu warten“. Ein gleichnamiges Buch - ebenfalls gerade erschienen - vereint auf 144 Seiten künstlerische und wissenschaftliche Beiträge rund um Utopie, Serialität und Plattenbau."

 

Der Ort der Utopien von Kay Heymer in: TEXTE ZUR KUNST, Heft 48 Dezember 2002 Auszug:

"Im Sommer 2002 wurde im Hagener Karl Ernst Osthaus-Museum das "100jährige Bestehen der Folkwang-Idee" meit einem äußerst anspruchsvollen, widersprüchlichen und komplexen Projekt gefeiert.... Die an "Museutopia" teilnehmenden Künstler können sich dementsprechend auch nicht auf eine konventionelle Künstlerrolle beschränken (indem sie konsumierbare, attraktive Gegenstände erschaffen), sondern müssen sich in ihrer Arbeit mit Fragestellungen beschäftigen, die außerhalb des ästhetischen Elfenbeinturmes liegen. Entsprechend untersucht etwas Annett Zinsmeister das Potenzial ostdeutscher Plattenbauten...Die Ausstellung "museutopia" ist ein überbordender, den Besucher weniger unterhaltender als vielmehr fordernder Diskursort, dessen Grenzen in Raum und Zeit willkürlich gesetzt sind."

 

Museutopia - Schritte in andere Welten von Helga Meister in: KUNSTFORUM Band 162, 2002, S. 341

 

Utopie im Baukasten in: BAUNETZ, 20.11.2002 Auszug:

Das digitale Gedächtnisspiel zu Plattenbauten und anderen modularen Utopien wurde von der Berliner Designerin Annett Zinsmeister gestaltet und basiert auf einer umfangreichen fotografischen Dokumentation unterschiedlicher Typenserien der Goßtafelbauweise im Originalzustand. Diese erscheinen zusammen mit Versatzstücken historischer Utopien im Raster angeordnet auf einer Spielfläche und bilden so ein digitales Memory....

 

Spielplatz für Visionen von Ira Mazzoni in: SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 11. Juli 2002, S.17 Auszug:

"Wesentlich subtiler ist Annett Zinsmeisters Arbeit Der utopische Plan oder die Kunst Utopie im Baukasten zu warten. Zinsmeister geht den utopischen Voraussetzungen des DDR-Plattenbaus nach und entwickelt aus den Elementen einer fünfgeschossigen WBS-70-Einheit ein Spiel ungeahnter Möglichkeiten. In dem Moment, wo der Spieler das quadratische Grundraster verlässt, das schon Thomas Morus als Grundriss seiner Idealstadt annahm, lassen sich aus den Platten und Plättchen wundersam phantastische Konstruktionen entwickeln. Dem System wohnt das Chaos inne."

 

Museutopia von Ursula Baus in: db. deutsche bauzeitung 9/02, S.14 Auszug:

"Annett Zinsmeister hat sich dem Plattenbau gewidmet - mit dem Ziel 'Utopie im Baukasten zu warten'. Die Plattenbauserie WBS 70 - mit tragenden Außenwänden - dient hier als strukturelles Objekt, das zerlegt und neu arrangiert werden kann, spielerisch und unkonventionell. Was die zerlegte und neu zusammengesetzte Plattenserie im Konkreten und Einzelnen zu leisten im Stande ist, hat bei weitem nicht die Bedeutung wie das Prozessuale, das der Künstlerin und Architektin ein Anliegen ist. Natürlich denkt man an Konstruktivismus und Dekonstruktivismus, die sich in diesem Projekt begegnen. Der halbrealistische Charkater des Projektes macht es für Architekten in seinem fantasievollen Anspruch allerdings interessanter als der Bezug zu den Ismen."

 

Jubiläumsschau der konstruktiven und positiven Ansätze in: WESTFÄLISCHE RUNDSCHAU 11.6.2002 Auszug:

"Die Ausstellungseröffnung "Museutopia" im Osthaus Musuem zum 100 jährigen Folkwang - Bestehen fand eine große Resonanz.... Internationale Künstler aus Amerika, Grossbritannien und Osteuropa trugen zur Ausstellung bei und bereiteten dem KEOM so manche Überraschung....Eine Filmproduktion (Alice Creischer und Andreas Siekmann) fehlte ebensowenig wie Klanginstallationen, in einer Miniaturküche (Judith Walgenbach) symbolisierte unkoordiniert quellender Hefeteig die Unvorhersagbarkeit der Zukunft und im Plattenbaumemory (Annett Zinsmeister) kommen Spieltheoretiker auf ihre Kosten...."

 

Wundersame Transformation der Platten. Verstreutes und Gebündeltes zu den Arbeiten von Annett Zinsmeister Kai-Uwe Hemken in: Plattenbau oder die Kunst Utopie im Baukasten zu warten, Hagen 2002 Auszug:

"Annett Zinsmeister durchläuft die 'Evolution' der Architekturentwicklung und bündelt ihre Vorstellungen in einem neuen Aggregatzustand der Utopie. Sie schafft Bilder des Utopischen. die sich nicht konkretisieren, sondern in einer Latenz aufhalten: Die industriellen Baumaterialien, die in ihrer Formgebung der rationalen Moderne das Wort reden, werden in ihrer dekonstruktivistischen Komposition unversehens zu Artefakten des Utopischen...Utopie und Imagination sind ein untrennbares Geschwisterpaar, auf das Zinsmeisters wundersame Transformation der Platte und ihre Bildwerdung in der Architektur verweist."

"Die Fotografischen Aufnahmen [MEMODUL-ein digitales Gedächtnisspiel zu Plattenbauten und anderen modularen Utopien] zeigen in Ausschnitten die Plattenbaufassaden, allerdings in dieser Reihung in einer ungewohnten Weise. Die quadratischen Aufnahmen von Zinsmeister präsentieren Linien und Flächen, die in ihrer Komposition mehr oder weniger ein Gebäude erahnen lassen. Die Veränderung, die sich in der Wahrnehmung einstellt, ist ein Widerstreit zwischen der Autonomie der Formen und ihrer Funktionalisierung im Dienste der Darstellung."

 

Memodul. Ein Plattenbau von Wolfgang Ernst in: Memodul 2002 Auszug:

"Annett Zinsmeisters Memory, das sich spielerisch mit dem Verschwinden der Platte als Erscheinungsbild im Stadtraum auseinandersetzt, basiert auf einer photographischen Dokumentation der Typenserien im Originalzustand und wird als Kunstedition in eine virtuelle, interaktive Spielfläche umgesetzt. Es zielt auf die utopischen Potentiale normierten Bauens – und ihren Verlust, de- und reconstructing utopia.
Eine mögliche Wiedegewinnung geschieht im Medium des Archivs der Bilder, des kollektiven Gedächtnisses und der Baupläne. Dies ruft das Konzept eines digitalen Memorys auf den Plan, das nicht nur intransitiv in Form der Bildmotive mit dem Verschwinden und Erinnern an die Platte und mit utopischen Leitbildern spielt, sondern transitiv das Prinzip Plattenbau selbst vollzieht – als Bildkombinationsform, also lose Kopplung (Medium), die zu einer festen Form sich fügt (Ding)."

 

Faltungen - dynamic multiple Beurteilung der Jury ring - Preis 1999 Auszug:

"Dem minimalen Materialaufwand steht die vielschichtige Rezeption gegenüber...Erst im Wechsel von Intimität, wo das Kunstwerk ausgeführt wird und Gemeinschaft, wo die Verschiedenheit der Resultate sichtbar wird, entsteht ein dynamischer und konstitutiver Austausch. Der spielerische Umgang mit dem Alltagsmaterial Papier ist überzeugend mit einem wissenschaftlichen Interesse an Veränderungs- und Wahrnehmungsprozessen gepaart."

 

Neue Küchen braucht das Land Interview mit DEUTSCHLANDRADIO BERLIN, 1998

 

Wasch-oh-mat S 1009 in: ÜBER WASSER – Crossing the waters, Düren 1997

 

Neue Ideen für die Platte von Kay Rosansky in: DBZ. Deutsche Bauzeitschrift 3/1997, S.116-117 Auszug:

Prämierte Wettbewerbsbeiträge von Annett Zinsmeister und Knut Hohenberg: (...) Der Wunsch, in einem kleinen Bad bei überschaubarem Budget Individualität zu realisieren, führte Annett Zinsmeister zu ihrer Lösung. Der streng modulare Aufbau des Badsystems ermöglicht eine große Vielfältigkeit in der Anwendung. Annett Zinsmeister, seinerzeit Studentin an der Hochschule der Künste, will mit ihrem Entwurf erreichen, daß auch in Wohnungen der sechziger und siebziger Jahre, den Bewohnern ein Maximum an Individualität ermöglicht wird...Das Bad wird von seinem Benutzer nach eigenem Gusto, seinen gestalterischen und finanziellen Mitteln entsprechend, bestückt. Einer Änderung von Bedarf und Bedürfnis kann so denkbar einfach entsprochen werden...Die Kosten einer solchen Naßzelle hatte die Designerin bei ihrem Entwurf ständig im Kopf. Bei dem großen Wohnungsbestand, der im Falle einer Umsetzung als Multiplikator gelten kann, ist dieser Ansatz sinnvoll und notwendig."

 

EntFaltungen von Angelika Schnell in: EntFaltungen Katalog zur Ausstellung, Berlin 1996 Auszug:

"Einge Blätter Papier, deren Oberfläche einseitig befeuchtet wird, rollen, krümmen und entfalten sich zu erstaunlicher Komplexität und Ambiguität. Die Anwendung einfachster Mittel erzeugt komplexe, fast "organische" Bewegungen und "natürliche" Formen. Das Entscheidende des Experiment sder EntFaltungen ist der Verzicht auf Technik. Denn da die einzelnen Faltprozesse nicht zurückgespult werden können, besteht die Faszination in Annett Zinsmeisters Darstellung von Bewegung, ihrer Verwandelbarkeit, ihrer Selbstorganisation in ihrer jeweiligen Einzigartigkeit und Unvorhersehbarkeit - mathesis singularis."

Neue Ideen für die "Platte" Reportage in: TROCKENBAU AKUSTIK 6/96, S.65 Auszug:

"Mit einer "Techniksäule" löste Annett Zinsmeister das Raumproblem im Plattenbautyp WBS 70...Bei dem professionellen Entwurf fanden die Bedürfnisse der "klassischen Familie" ebenso Berücksichtigung wie der Wohnstil von Single-Haushalten oder Wohngemeinschaften. Durch Beschränkung und multifunktionale Verwendung von Einrichtungsgegenständen gelang es der Preisträgerin Raum zu gewinnen und zugleich dem individuellen Geschmack der Mieter Rechnung zu tragen."

 

Neue Ideen für Bäder und Küchen in der Platte von Oliver Kempert in: BERLINER MORGENPOST 7.2.1996, S.31 Auszug:

So löste Annett Zinsmeister von der Hochschule der Künste Berlin, eine der Gewinnerinnen, das Platzproblem der WBS-70 Küche durch eine "Techniksäule" im Baukastensystem...Der Clou: Da die übrigen Möbel leicht bewegt werden können, läßt sich die Küche im Handumdrehen z.B. in ein Arbeitszimmer umwandeln."

 

Jany Richard in: ELLE, City Spezial 1991